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Die besten Start-ups

Airhelmet GmbH setzt für ihre neuartigen Sporthelme ene wabenförmige Struktur aus Elastomeren ein. Foto: LPA/Airhelmet

Die sechs Sieger des Wettbewerbs 2016 für innovative Start-ups stehen fest und verdoppeln so ihr Unternehmenskapital – mit Landesmitteln.

Dass Sturzhelme aus Polystyrol nur einen Kompromiss darstellen, wenn es um den Schutz des Schädels geht, ist bekannt.

Dem 38-Jährigen Bozener Patrick Pedevilla war dies nicht genug.

Er beschloss, selbst einen Helm zu entwickeln, der den Kopf besser schützt als Polystyrol. Er gründete das Start-up-Unternehmen Airhelmet GmbH und holte sich vom Fraunhofer Instituts Bozen und später vom Politecnico von Mailand Rat: Die Wahl für den neuen Werkstoff fiel auf einen formfesten aber elastischen Kunststoff namens Elastomeren.

Vom Bozner Unternehmen Tratter Engineering, das auf die Kunststoffverarbeitung spezialisiert ist, ließ Pedevilla die aufwändige Spritzgussform für den neuen Elastomerenhelm bauen. Seventwenty, so heißt der neue Helm, ist inzwischen marktreif.

Airhelmet ist eines der sechs Start-up-Unternehmen, die zu den Siegern des Wettbewerbs für innovative Unternehmensgründungen des Landesamtes für Innovation zählt. Wer in Südtirol ein innovatives Start-up gründet, soll wissen, dass dies honoriert wird. Erstmals im Jahr 2013 hat das Land Südtirol einen Wettbewerb lanciert, bei dem junge Unternehmen mit innovativen Produkt- und Leistungskonzepten ihr Unternehmenskapital verdoppelt können – mit Landesmitteln bis maximal 200.000 Euro. Nun stehen die Sieger des Wettbewerbs 2016 fest.

Neben Airhelmet erscheinen auch die anderen fünf Unternehmen vielversprechend – zu diesem Schluss kam eine Expertenkommission aus zwei Wirtschaftsprofessoren, dem Präsidenten der nationalen Business-Angel-Vereinigung IBAN und einem Venture Capitalist. Sie bewerteten die 15 Businesspläne im Auftrag des Landesamtes für Innovation und unterzogen die bestplatzierten Antragsteller einem sogenannten Business-Pitch, bei dem sie die Kommission von ihrer Produktidee überzeugen sollten.

Die übrigen fünf Sieger des Start-up-Wetrbewerbs

Eine App für Kletterer hat das Brixner Unternehmen Vertical Life GmbH entwickelt. Screenshot: LPA/Vertical Life

Vertical-Life GmbH heißt ein Start-Up aus Brixen, das innovative Ideen und Softwarelösungen für die Outdoor-Branche umsetzt, beispielweise die Smartphone-App Vertical Life für Kletterer oder eine Software für die Leitung von Kletterhallen und Wettkämpfen. Darüber hinaus produziert die Firma Trainingsgeräte mit Software-Anbindung.

Innerhalb von drei Jahren hat das Start-up fünf internationale Auszeichnungen erhalten. Mit seinem Konzept und Team konnte Vertical-Life das Unternehmen Leitner Ropeways überzeugen, sich als Investor am Start-up zu beteiligen.

Cora Happyware entwirft hingegen besonders hautfreundliche Kleidungstücke für Babys, Kinder und Frauen. Das Bozner Unternehmen lässt sie aus umweltfreundlichen Stoffen wie Bambus, Eukaliptus, Zypresse und Biobaumwolle herstellen, und zwar bewusst nur in den Ländern Italien, Griechenland und Türkei.

Die Produkte von Cora werden über den Kanal der Social Selling Community vertrieben: Frauen und Mütter bieten die Kleidungstücke ihren Bekannten bei ihren Kaffeekränzchen oder im Park an.

unctional Gums heißt das Südtiroler Unternehmen hinter Drive Gum, ein Kaugummi mit Koffein.

Ziel von Functional Gums ist es, drei funktionelle Kaugummis auf den Markt zu bringen, deren Wirkstoffe einen konkreten Zweck im Körper erfüllen. Drive Gum, eines davon, enthält Koffein und das Energie spendende Guaranà – Wirkstoffe, die, neben der Kaubewegung selbst, helfen, beispielsweise beim Autofahren die Müdigkeit zu bekämpfen.

Während sich das Reich der Mitte nämlich für die Winterolympiade 2022 in Peking rüstet, bemühen sich alpine Unternehmen und Destinationen um neue Absatzmärkte und Gäste. Diese Marktnische bedient Snow-how China, das Unternehmen des China-erfahrenen Südtirolers Hermann Winkler, der den Chinesen die alpinen Technologien näher bringen will und so den Südtiroler Unternehmen dieser Branche als Mittelsmann dient.

Leaos nennt sich schließlich das Start-up, das stylische E-Bikes im oberen Preissegment entwickelt, von denen bis 2018 fünf unterschiedliche Modelle auf den Markt kommen sollen. Für die Entwicklung arbeitet Leaos mit einem italienischen Automobilzulieferer zusammen, aber auch mit IDM und dem Landesamt für Innovation.

Das erste E-Bike von Designer Harry Thaler ist marktreif, so dass Leaos in diesem Monat seinen ersten Store in Bozen eröffnet.

Warum Start-ups förderungswürdig sind

„Start-ups sind ein wichtiger Bestandteil eines dynamischen Wirtschaftsstandorts“, sagt Landeshauptmann Arno Kompatscher.

„Als Impulsgeber und Innovationstreiber tragen sie in Südtirol zur einer erfolgreichen Wirtschaft bei.“ Klar ist aber auch, dass Gründer vor zahlreichen Herausforderungen stehen und viel Kapital brauchen. Mit dem mehrjährigen Landesplan für Forschung und Innovation kam 2013 auch der Wettbewerb zur Kapitalisierung von innovativen Start-ups.

Bei den beiden Wettbewerben der Jahre 2013 und 2014 kamen von insgesamt 26 Teilnehmern sieben Start-ups in den Genuss der Beihilfe und wurden mit insgesamt 1.135.000 Euro unterstützt.

Mehr Informationen und alle Unterlagen zur Ausschreibung finden sich unter: www.provinz.bz.it/innovation.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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