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„Wir stehen nicht stramm“

Der Landesübliche Empfang für Jean Claude Juncker

Der Schützenbund bedauert, dass der italienische Staatspräsident nicht mit einem Landesüblichen Empfang in Bozen begrüßt werden kann.

Der Schützenbund bedauert, dass der italienische Staatspräsident nicht mit einem Landesüblichen Empfang in Bozen begrüßt werden kann (so wie es beim Besuch von EU-Kommissionspräsident Jean Claude Juncker der Fall gewesen war).

LH Arno Kompatscher bestehe nämlich auf das Abspielen der italienischen Hymne. Und bei dieser wollen wiederum die Schützen nicht strammstehen.

Die Staatspräsidenten Sergio Mattarella und Alexander Van der Bellen kommen am 11. Juni nach Bozen.

Der Anlass: das 25. Jubiläum der Streitbeilegungserklärung.

In einer Aussendung schreiben die Schützen am Dienstag;:

„Mit Bedauern nimmt der Südtiroler Schützenbund zur Kenntnis, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher beim Besuch des österreichischen und des italienischen Staatspräsidenten auf das Abspielen der italienischen Hymne beharrt. Dies ist umso bedauerlicher, als dass damit ohne jede Notwendigkeit ein bereits zuvor von der Protokollabteilung des Landes Südtirol vor versammelter Bundesleitung in Aussicht gestellter Kompromiss zunichte gemacht worden ist.“

Elmar Thaler (Foto: SSB)

Die Landes- und die Europahymne wären sowieso viel passender gewesen, wenn sich zwei Staatspräsidenten im Herzen der Europaregion Tirol treffen, so der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes, Elmar Thaler.

Ein Umstand, der auch im Bundesland Tirol von Fall zu Fall so gehandhabt werde. Auch dort komme es manchmal vor, dass beim Besuch von zwei hohen Politikern anstatt deren Hymne die Europahymne intoniert wird. „Wer sich wünscht, dass Nationalhymnen anstatt der Europahymne gespielt werden, hat in diesem Fall wohl eher eine rückwärtsgewandte Einstellung an den Tag gelegt.“

Der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes betont, dass der eigentlichen Entscheidung, einen Landesüblichen Empfang für die beiden Staatsgäste abzuhalten, eine eingehende Diskussion in Bundesausschuss und Bundesleitung vorausgegangen waren.

Mehrheitlich war man schließlich der Meinung, den Empfang durchzuführen. Schon allein der Umstand, dass auch der Bundespräsident des Vaterlandes anwesend sei, sei für die getroffene ursprüngliche Entscheidung mit ausschlaggebend gewesen. „Wenn wir nun aber, anders als in den Verhandlungen in Aussicht gestellt, zu einer Hymne strammstehen müssen, welche das österreichische Vaterland beleidigt, dann ziehen wir uns dankend zurück.“

Der Südtiroler Schützenbund sei zwar ein Verband, der militärischen Traditionen entspringt – der sich aber darüber hinaus seine Freiheiten auch für die Zukunft bewahren möchte, so der Südtiroler Schützenbund abschließend.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (26)

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  • andreas69

    Die Schützen selbst sind die ersten, welche Fahnen, Hymnen, Gedächtnisfeiern, Traditionen, kurz die ganze Staatssymbolik (auf Südtirol angewandt: die Landessymbolik) in den Mittelpunkt ihrer Folkloretätigkeit stellen. Und das ist auch ihr wunder Punkt: genau dort werden sie immer getroffen, wenn die italienische Hymne gespielt wird. Das Problem der Schützen ist ihre intolerante und in sich gekehrte Haltung gegenüber anderen Institutionen, welche ebenfalls wie sie, die Staatssymbolik hochhalten. Was für die Schützen gilt, gilt aber auch für andere. Das können sie sich auf ihre Fahnen schreiben!

  • andreas

    Gut so, wenn ein italienischer Staatspräsident auf italienischem Staatsgebiet einen österreichischen empfängt, ist wohl logisch, dass die italienische Hymne gespielt wird. Alles andere wäre eine sinnlose Provokation, wobei die Italiener dann allen Grund hätten sich aufzuregen.

    Manche Südtiroler glauben wohl wirklich, dass wir das Zentrum der Welt sind und sich alle für unser Gejammere und unsere Befindlichkeiten interessieren.

    Die Folkloretruppe kann ja während der Hymne ihrer beliebtesten Beschäftigung nachgehen, Forst Bier trinken.

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