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„Unerträgliche Steuer“

Claudio Corrarati, Präsident der SHV-CNA, und sein Vize Günther Schwienbacher

Die Südtiroler Vereinigung der Handwerker bezeichnet die GIS auf Produktionsstätten als „unerträgliche Steuer!“ und fordert: „Weg damit!”

Für die Südtiroler Vereinigung der Handwerker SHV-CNA ist es absolut notwendig, dass die GIS (Gemeindeimmobiliensteuer) auf Produktionsstätten in der Steuererklärung zur Gänze in Abzug gebracht werden kann.

Auch sollen die Landesregierung und die Gemeindeverwaltungen die Quoten stark reduzieren oder hohe Freibeträge vorsehen. „Es ist eine unliebsame Steuer“, erklärt Claudio Corrarati, der Präsident der SHV-CNA, „weil sie Immobilien betrifft, die selber keinen Reichtum generieren, aber für die Produktion absolut notwendig sind.“

Diese Steuer sei noch dazu kontraproduktiv, da sie neue Investitionen und somit die Schaffung neuer Arbeitsplätze verhindere. „Wir fordern von der Regierung ein starkes Zeichen gegen diese Entwicklungsbremse. Verfügbare Ressourcen müssen hierfür hergenommen werden, anstatt viele kleine und kleinste Maßnahmen zu finanzieren, die kaum Auswirkungen auf die Wirtschaftsentwicklung zeigen.“

Das Gleiche müsste auch die Landesregierung tun. In Absprache mit den Gemeinden könnte sie, dank autonomer Kompetenzen, diese Steuer reduzieren oder gar abschaffen. Es könnten auch starke Reduzierungen der GIS auf Gewerbeimmobilien vorgesehen werden. „Unternehmen dürfen nicht einfach besteuert werden, nur weil sie in Gebäuden produzieren und Arbeitsplätze schaffen“, so Corrarati. Zur Zahlung dieser Steuern komme noch der bürokratische Aufwand hinzu.

In Italien würden die notwendigen Stunden für Steuererklärungen und -berechnungen auf 240 Stunden pro Jahr angenommen, dies sind ca. 85 Stunden mehr als in den anderen Euro-Ländern. Auch die GIS trage dazu bei.

Die GIS wird auf Grund des Katasterwerts einer Immobilie und des entsprechenden Satzes berechnet. In den letzten Jahren sind die Katasterwerte stark angestiegen. Dies beweist auch die Tatsache, dass wenn eine neue Immobilie eingetragen wird oder wichtige Renovierungsarbeiten durchgeführt werden, der Katasterwert stark steigt. Wer in ein neues oder renoviertes Gebäude einzieht, wird mit einer hohen GIS konfrontiert.

Würde die GIS auf Produktionsstätten gänzlich abziehbar, könnte dies für die Südtiroler Betriebe eine großartige Hilfe sein, kann zu neuer Entwicklung führen und es gibt eine ungerechte Steuer weniger.

„Heute,“ so Corrarati, „sind Betriebshallen, Werkstätten, Geschäftslokale, Büros die Grundlage für die Arbeit der Unternehmer und sie werden oft wie Luxuswohnungen besteuert. Hinzu kommt, dass heute nur 20% steuerlich absetzbar sind. Damit auch die restlichen 80% in Abzug gebracht werde können, bräuchte es, laut einer Schätzung der Ministerien, 630 Millionen Euro. Dieser Betrag wäre eine gute Investition.“

Eine Studie der Abteilung für Steuerpolitik und Forschung der CNA zeigt auf, dass ein gänzlicher Abzug der GIS auf Gewerbeimmobilien kleiner Betriebe eine Reduzierung des gesamten Steuerbetrags von 62% auf 58,2% bedeuten würde.

Das Studienzentrum der CNA hat in Südtirol eine Untersuchung über eine Stichprobe von 100 Betrieben durchgeführt, die aufzeigt, dass für die GiS in Bozen folgende Beträge gelten: € 39 für einen kleinen Lagerraum in der Claudia-Augusta-Str., € 4.949 für ein Büro in der Siemensstraße, € 4.477 für ein Gewerbegebäude in der Zuegg-Str. und € 5.400 für ein Büro in der von-Comini-Str. Durchschnittlich bezahlen die Betriebe € 1.000, die Kosten können aber auch auf € 20 pro m² steigen. Die Berechnungen sind äußerst unterschiedlich und auf Grund der verschiedenen Katasterwerte können in ein und derselben Straße unterschiedliche Steuerbeträge anfallen, auch weil das Land für Gewerbegebäude reduzierte Steuersätze vorsieht, was jedoch für Büros nicht gilt. Den Steuersatz reduzieren und auf Gemeindeebene Freibeträge vorsehen kann die Steuerlast verringern und für Betriebe die gleiche Ausgangslage schaffen.

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