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Nackter Protest

Eine schwangere Tierrechtsaktivistin setzte am Sonntag in Bozen pünktlich zum Muttertag ein Zeichen gegen die Ausbeutung der Milchkühe.

Eine schwangere Tierrechtsaktivistin setzte pünktlich zum Muttertag ein Zeichen gegen die Ausbeutung der Milchkühe.

In Ketten gelegt, mit Saugnäpfen an ihren Brüsten und am Boden knieend, protestierte sie am Magnago-Platz in Bozen gegen die Grausamkeiten der Tiernutzindustrie, allen voran der Tiermilchindustrie.

Für die junge Frau gibt es nur einen Weg zur Tierleidvermeidung und der ist rein pflanzlich.

„Auf diese provokante Art und Weise möchte ich, gerade am Muttertag, die Aufmerksamkeit auf das Leiden der Milchkühe lenken. Denn diese werden Jahr für Jahr vergewaltigt und künstlich befruchtet, damit sie überhaupt Milch geben können. Ihre Milch, die naturgemäß für ihre Babies bestimmt ist“, so die Tierrechtsaktivistin.

Vielen sei nicht bewusst, dass eine Kuh, wie jede andere Mutter auch, ein Kind gebären muss, um Milch geben zu können. Die Tierbabies würden den Müttern Stunden nach der Geburt gewaltsam entrissen und als Nebenprodukt der Milchindustrie getötet.

Die werdende Mutter appelierte an die Empathie ihrer Mitmenschen: „Die Mutterkuh erlebt den schrecklichen Trennungsschmerz immer wieder aufs Neue. Ihr ganzes Leben lang“ .

Auch die sogenannten alternativen Tierhaltungsmethoden böten hierfür keine Lösung und spielen, global gesehen, gar keine Rolle. Und gerade am Muttertag werden die in Tortenform gebrachten Mutter-Qual-Produkte verschenkt.

Heutzutage gebe es eine riesige Auswahl an pflanzlichen, leckeren Kuhmilchalternativen. Jeder von uns habe es beim Einkauf in der Hand, nur ehrlich arbeitende Bio-Bauern mit ihren nahrhaften Ernteerzeugnissen zu unterstützen und zu verschiedensten Bio-Pflanzenmilchprodukten zu greifen.

Diese Kaufentscheidung helfe den Hungernden, der Umwelt und tut auch unserer Gesundheit etwas Gutes. “Wem Tiere wirklich am Herzen liegen, der meidet die Tierprodukte in jeglicher Form“, so die überzeugte Veganerin.

Vorne kniete sie – hinten stand die Botschaft:

Muttertag für Kuhmutter?

TIERMILCH: Tierleid, Klimakiller, Krankheit

PFLANZENMILCH: Lebensfreude, Umweltschutz, Gesundheit

REALITÄT: Versklavt, vergewaltigt, verspeist

Menschen für Tiere:

Die Einflussnahme der Tiernutzindustrie hält Einzug bis in die höchsten Kreise, auch auf der Europäischen Ebene. Die Muttertags-Aktivistin positionierte sich daher bewusst vor dem Regierungsgebäude.

Durch die Verstrickung von der Tierproduktwirtschaft und Politik werden Tierrechtsaktivisten wegen ihrem Einsatz für den Frieden zunehmend verfolgt.

* * *

STATEMENT der Muttertags-Aktivistin: „Muttertag für Kuhmutter?“

„Als werdende Mutter erwarte ich mein Baby mit Liebe, Hoffnung und Zuversicht.

Und obwohl es noch gar nicht das Licht der Welt erblickt hat, fühle ich mich mit ihm bereits tief verbunden und kann es kaum erwarten, bis wir uns das erste Mal sehen.

Doch diese positiven Gefühle werden durch die tägliche Ausbeutung anderer Schwangeren getrübt. Immer wieder kreisen meine Gedanken um die Mutterkühe.

Das Grauen beginnt schon bei der Befruchtung. Hormonell behandelt und vergewaltigt, immer wieder aufs Neue, werden sie ungewollt zu Müttern gemacht. Die Wenigsten wissen, dass eine Kuh, wie jede andere Mutter, ein Kind gebären muss, um Milch geben zu können.

Ohne Kinder gibt es keinen Milchfluss. Aber was tun mit den ganzen Babies? Die Tiernutzindustrie will Tiermilch, Babies sind wertlos. Also werden sie ihren Müttern Stunden nach der Geburt gewaltsam entrissen und in den Tod geschickt. Alleine die Vorstellung, dass mir jemand mein Kind wegnehmen könnte, treibt mich in den Wahnsinn. Die Milchkühe müssen diesen schrecklichen Trennungsschmerz jedes Jahr aufs Neue erleben.

Ihr ganzes Leben lang. Nur dafür, damit der Mensch ihre Milch trinken kann, artfremd und widernatürlich. Die Milch, die für ihre Babies bestimmt ist. Oh Mensch – du Krone der Schöpfung, schämst du dich nicht???

Und wie schaut der letzte Weg der oft hochschwangeren Kühe aus? Tausende Kilometer durch die halbe Welt gekarrt, ohne Wasser, Futter, Pause, extremen Temperaturen ausgesetzt, eng eingepfercht mit Leidensgenossen…

Nicht selten müssen diese geschundenen Kreaturen ihre Babies auf dem Lastwagen zur Welt bringen. Auf dem eigenen Kot und von anderen getreten.

Sollte das Baby aber noch im Bauch sein, während die Tore der letzten Bestimmung erreicht werden, werden beide – Mutter und das noch ungeborene Kind getötet. Erschöpft, verängstigt, voller Sorge um das Leben ihres Kindes und ihr eigenes, lassen die Kühe die Prozedur des Mordens über sich ergehen. Und während sie noch am Haken hängen, liegen schon die toten Babies in einer Blutlake auf dem Boden. Die Opfer der menschlichen Gier.

Die Tränen kommen mir in die Augen und ich frage mich jeden Tag aufs Neue, wie es sein kann… Wie kann es sein, dass solche Praktiken für den Großteil der Gesellschaft normal und selbstverständlich sind? Dass so viel Leid für ein Glas Milch verursacht wird? Milch, die weder für den Menschen bestimmt ist, noch ihm gehört?

Und dabei gibt es heutzutage eine riesige Auswahl an pflanzlichen, leckeren Kuhmilchalternativen!

Glaubt nicht den Lügen der Werbung, es gibt keine humane Nutztierhaltung, es gibt keinen Bio-Schlachthof, wo die Kühe und ihre Kinder zu Tode gestreichelt werden. Leute, wacht endlich auf!

Ihr habt die Wahl, die Kühe nicht!

Werdet vegan.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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