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Der Sieger

img_2937Die Tour of the Alps (2.HC) blieb spannend bis zum Schluss: Geraint Thomas (Team Sky) holte sich den Gesamtsieg.

Die Tour of the Alps (2.HC) blieb spannend bis zum Schluss: Die erste Auflage der neuen Euregio-Rundfahrt bot spannende, fünf harte Etappen mit einem Podium, das die internationale Bedeutung der Rundfahrt noch einmal unterstreicht.

Geraint Thomas (Team Sky) holte sich das Führungstrikot auf der dritten Etappe nach Villnöss mit einer unwiderstehlichen Attacke am letzten Kilometer.

In den letzten beiden Tagen konterten er und sein Team – allen voran Mikel Landa – alle Attacken der Gegner. Landa, der letztjährige Gewinner des Giro del Trentino, war der Edel-Domestik von Thomas, ehe beide gleichberechtigt in den bald beginnenden Giro d’Italia starten.

Den Etappensieg der letzten Etappe von Smarano nach Trient (192,5km) sicherte sich Thibaut Pinot (FDJ). Der Franzose gewann die prestigeträchtige Abschlussetappe vor Brent Bookwalter (BMC) und Geraint Thomas. Nur sieben Sekunden trennten am Ende Thomas und Pinot. Den dritten Gesamtplatz sicherte sich der Italiener Domenico Pozzovivo (AG2R).

Die Bergwertung holte sich Alexander Foliforov (Gazprom-RusVelo), bester Nachwuchsfahrer wurde noch Egan Bernal von Androni. Während BMC das beste Team wurde, brachte der Deutsche Pascal Ackermann von bora-hansgrohe das Sprinttrikot sicher in die Hauptstadt des Trentino.

Was heute passierte …
Wie gestern strahlte auch heute die Sonne im Trentino. Nur zwölf Kilometer nach dem Start in Smarano begann das Rennen für den Gesamtführenden Geraint Thomas mit einer Schrecksekunde: Sein Sky-Teamkollege Ian Boswell musste wegen eines Sturzes das Rennen aufgeben.

Dadurch konnte der Walise nur noch auf die Unterstützung von vier Teamkollegen zählen. Trotzdem trat die britische Mannschaft nicht auf die Bremse, bis zum ersten Anstieg nach Andalo reduzierten sie das Hauptfeld auf rund 60 Fahrer.

Nach einigen Attacken konnten sich schließlich sechs Profis nach 28 Kilometern absetzen: Daniel Martinez (Wilier Triestina), Ben Gastauer (Ag2r-La Mondiale), Joey Rosskopf (BMC), Nicola Bagioli (Nippo-Vini Fantini) sowie Francesco Manuel Bongiorno und Paolo Totò vom Team Sangemini-MGkVis). Drei Fahrer schafften den Anschluss: Steve Morabito (FDJ), Sergei Chernetski (Astana) und Francesco Gavazzi (Androni Giocattoli-Sidermec). Die neun Profis erreichten einen Maximalvorsprung von 5:10 Minuten. Hinten setzten sich Simone Sterbini und Edoardo Zardini von Bardiani-CSF ab, die lange zwischen Feld und Spitze fuhren.

Im Hauptfeld drückte dann das Team Gazprom-Rusvelo aufs Tempo und reduzierte den Rückstand auf 2:40 Minuten bis zum Fuße des Monte Bondone (1.650m). Die Führungsgruppe zerfiel beim Anstieg und im Feld attackierten die Favoriten. Rasch wurde die Spitze gestellt und Pierre Rolland (Cannondale-Drapac) setzte sich aus der 20 Mann starken Spitze ab. Danach folgten Danilo Celano (Italy), Michele Scarponi (Astana) und Egan Bernal (Androni-Sidermec).

Die Vier konnten einen kleinen Vorsprung bis zur Spitze des Anstieges, der Charly Gaul gewidmet ist, herausholen. Ehe sie wieder gestellt wurden, versuchte es der Kolumbianer Bernal erneut: 40 Kilometer vor dem Ziel setzte er zum Solo an und hatte bald 25 Sekunden. Egan Bernal wurde erst 15 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt. In der Führungsgruppe fehlte nur ein Fahrer, Hugh Carthy, der Führende in der Nachwuchswertung.

Geraints Teamkollege Mikel Landa sorgte auf den letzten Kilometer vor Trient für hohes Tempo und konnte so alle Attacken unterbinden. Im Zielsprint vor dem Duomo-Dom holte sich Thibaut Pinot nach zwei zweiten, einem dritten und einem fünften Etappenplatz bei der Tour of the Alps endlich seinen ersten Etappensieg! Brent Bookwalter (BMC) wurde auf dem Kopfsteinpflaster vor Geraint Thomas Zweiter. Aber der Jubel bei Thomas über seinen Gesamtsieg bei der ersten Auflage der Euregio-Rundfahrt überstrahlte alles. Er genoss das Bad in der Menge der tausenden Zuschauer.

STIMMEN

Geraint Thomas

„Diese tolle Rundfahrt war die beste Möglichkeit, mich perfekt auf den Giro d’Italia vorzubereiten. Es war großartig hier, wir waren auch sehr unter Druck. Aber ich hatte ein starkes Team – vor allem mit Mikel Landa, der unglaublich für mich gefahren ist. Beim Giro werden wir uns die Kapitänsrolle teilen und am Ende werden wir sehen, für wen wir fahren.“

„Ich bin froh, dass wir trotz des Sturzes von Ian Boswell das heute noch nach Hause gebracht haben. Die Fluchtgruppe ging zur richtigen Zeit und wir konnten uns hinter Gazprom-Rusvelo etwas ausruhen. Zumindest bis zum Monte Bondone. Dort machten viele Teams Tempo, es gab einige Attacken. Aber meine Devise, mich auf Pinot zu konzentrieren, hat sich ausgezahlt.“

„Der Gesamtsieg und die letzten beiden schweren Etappen, als wir das Führungstrikot verteidigen mussten, brachte viel Motivation für den Giro. Aber eine dreiwöchige Rundfahrt kann man mit fünf Tagen nicht vergleichen. Und beim Giro könnte ich von den Zeitfahren profitieren, vorausgesetzt die Beine sind gut. Und ich hoffe, dass meine derzeitige Stärke am Berg nicht auf Kosten des Einzelzeitfahrens gehen..“

„Die Tour of the Alps ist ein wunderschönes, aber auch sehr hartes Rennen. Für mich war es die perfekte Entscheidung, vor dem Giro hier zu fahren.“

Thibaut Pinot

„Ich wollte diesen Etappensieg hier bei der Tour of the Alps und habe hart dafür gekämpft. Schließlich hat es am letzten Tag geklappt. Obwohl auch der Verlust des Gesamtsieges um nur wenige Sekunden schmerzt. Aber ich kann mir nichts vorwerfen: Thomas war zu stark auf der 3. Etappe und ich habe dort den Fehler gemacht, ihm nicht zu folgen. Und heute war es unmöglich ihn abzuhängen.“

„Gestern hat es knapp nicht zum Etappensieg gereicht. Heute war ich voll fokussiert und bin alles von vorne gefahren.“

„Ich habe mir die Strecke des Giro d’Italia noch nicht genau angesehen, aber natürlich mag ich die Bergankünfte. Der Ätna könnte etwas für mich sein und auch die letzte Woche mit vielen Bergen. Ich denke, Thomas zählt seit dieser Woche auch zu den Top-Favoriten. Er ist vor allem auch im Zeitfahren sehr stark und seine Qualitäten am Berg hat er in den letzten fünf Tagen eindrucksvoll zur Schau gestellt. Ich bin ein solider Zeitfahrer, aber nicht so stark wie er. Aber ich hoffe, dass ich meine Karten ausspielen kann.“

„Meine erste Tour of the Alps war eine tolle Erfahrung. Die Regionen hier kannte ich vorher gar nicht, es ist so wunderschön hier. Diese Rundfahrt zu fahren war die absolut richtige Entscheidung. Ich komme nächstes Jahr wieder!“

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