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„Es wird ein heißer Tanz“

Dietmar Pfeifer

Dietmar Pfeifer

Mit dem Sieg in Ancona hat sich der FC Südtirol etwas Luft verschafft. Doch Generaldirektor Dietmar Pfeifer erwartet ein Herzschlagfinale.

TAGESZEITUNG Online: Herr Pfeifer, der FC Südtirol hat am Sonntag das Auswärtsspiel gegen Ancona mit 1 zu 0 gewonnen. Erleichtert?

Dietmar Pfeifer: Der Sieg hat absolut gut getan, aber wir haben unsere Probleme damit noch nicht gelöst. Es wird bis zuletzt ein heißer Tanz. Seit ich beim FC Südtirol bin, habe ich noch nie eine so enge Meisterschaft erlebt. Zwischen der Playout- und der Playoff-Zone liegen 9 Punkte. Das hat es in der Form noch nie gegeben. Es gibt keine schwachen Mannschaften. Jeder kann gegen jeden gewinnen. Weil alle so nah beieinander liegen, kann man es sich nicht leisten, ein Spiel zu versemmeln.

Kann sich der FCS retten?

Wir müssen uns retten! Das ist die oberste Priorität!

Welchen Eindruck haben Sie vom neuen Trainer Alberto Colombo?

Er versucht, Stabilität in die Mannschaft zu bringen. Wir wussten aus seiner Zeit bei Reggiana, dass der Trainer mehr auf die Defensive achtet. Das heißt: Er versucht in erster Linie, keine Tore zu kriegen. Das hat in den letzten beiden Spielen gut funktioniert. Hätte Albinoleffe nicht den Elfmeter geschenkt bekommen, hätte der Trainer in den letzten beiden Spielen kein Tor gekriegt.

Wie dramatisch wäre es für den FC Südtirol, aus der Lega Pro abzusteigen?

Für mich gibt es die Option Abstieg nicht. Deswegen will ich dazu auch nichts sagen.

Wie schwierig werden die letzten sieben Spiele für den FC Südtirol?

Wir haben von all den Mannschaften, die sich im unteren Tabellendrittel befinden, das schwierigste Restprogramm. Die drei, vier Punkte, die wir jetzt Vorsprung auf diese Mannschaften haben, werden durch den schwierigen Kalender wieder aufgehoben. Wir starten also pari mit den Mannschaften, die jetzt in der Playout-Zone sind. Wer ab jetzt mehr Punkte macht, wird sich retten.

Wird es nach dieser wenig berauschenden Saison personelle Konsequenzen geben?

Wir sind jetzt extrem und ausschließlich auf das heuer konzentriert. Es ist eine Meisterschaft, die uns alles abfordert, wir müssen den letzten Tropfen herausholen. Ein nächstes Jahr gibt es im Moment nicht. Es gibt nur das heute, wir müssen punkten. Wenn wir die notwendigen Punkte beisammen haben, wird man sich zusammensetzen und über das nächste Jahr reden.

Aber so einfach wird man nicht zur Tagesordnung übergehen können, oder?

So eine Saison hinterlässt sicher Spur. Es ist extrem zach, vom ersten bis zum letzten Spieltag immer am Limit spielen zu müssen. Man gewinnt ein Spiel, dann meint man, jetzt geht’s aufwärts. Am nächsten Sonntag bekommst du wieder auf die Haube. So eine schwierige und intensive Meisterschaft hinterlässt Spuren, wobei wir uns dessen bewusst sein müssen, dass es von Jahr zu Jahr schwieriger wird …

Wie meinen Sie das?

Als wir noch in der Serie C2 gespielt haben, gab es 140 Profimannschaften. 40 Prozent der Mannschaft sind weggefallen, die Luft wird immer dünnen, weil sich nur jene Vereine halten können, die ein gewisse Stabilität haben.

Was bedeutet das für den FCS?

Das bedeutet, dass in naher Zukunft nicht mehr drei Lega Pro-Spielkreise geben wird, sondern nur mehr zwei. Umso schwieriger wird es dann. Um bestehen zu können, müssen wir sicher auch budgetmäßig zulegen.

Interview: Artur Oberhofer

 

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