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Der 109-Minuten-Krimi

img_2757Das erste Viertelfinale zwischen dem HC Pustertal und Cortina Hafro endete nach 109 Minuten mit einem Sieg der Gäste in der dritten Verlängerung.

Das erste Viertelfinale zwischen dem HC Pustertal Wölfe und Sportivi Ghiaccio Cortina Hafro begann am Mittwoch und endete am Donnerstag kurz vor 1 Uhr. Nach 109 Minuten, diese Spielzeit bedeutet auch italienischen Rekord, holten sich die Gäste in der dritten Verlängerung die Serienführung.

Die weiteren Heimteams Rittner Buam, Migross Supermercati Asiago Hockey und HDD SIJ Acroni Jesenice setzten sich hingegen durch.

HC Pustertal Wölfe – S.G. Cortina Hafro 2:3 OT (3)
Gegen den Gewinner der Qualification Round A musste Pustertal auf Corey Pritz und Shayne Wiebe verzichten. Cortina hatte hingegen alle Mann an Bord und übernahm schnell das Kommando.

Die Gastgeber agierten sehr defensiv und beschützten den Raum vor Goalie Thomas Tragust. Nach einem torlosen ersten Abschnitt kamen die starken Gäste der Führung immer näher, Riley Brace scheiterte aber am Lattenkreuz. Tragust behielt auch gegen Francesco De Biasio die Oberhand, dennoch war Cortina nach wie vor die bessere Mannschaft.

Eine Minute vor der zweiten Pause gingen aber ausgerechnet die Wölfe in Führung. Nach einem Wechselfühler bei den Gästen traf Patrick Bona im Konter. Pustertal führte nach 40 Minuten 1:0, verlor im zweiten Drittel aber Wacey Rabbit mit einer Verletzung. Nach Wiederbeginn hätte Armin Hofer beinahe erhöht, doch nur auf der Gegenseite fand der Puck den Weg ins Tor.

Mit der ersten Chance glich Federico Lacedelli aus, er fälschte einen Fontanive-Schuss von der blauen Linie erfolgreich ab. Dem HCP kam dann auch der vierte und letzte Legionär abhanden, Sirokovs musste mit einer Matchstrafe in die Kabine. Cortina nützte das Powerplay, Riley Brace brachte sein Team erstmals in Führung.

Die Hausherren schlugen aber mit einem Shorthander zurück, Viktor Schweitzer schickte die Partie in die Verlängerung. Die Overtime gestaltete sich ziemlich ausgeglichen, Cortina war offensiv eine Spur gefährlicher. Zuerst hatte Tragust zwei gute Paraden, dann vergab Helfer im Angriff.

Die Teams gaben alles und mussten mit den Kräften noch lange auskommen, da die ersten 20 Minuten ohne Treffer zu Ende gingen. Dies änderte sich auch in der zweiten Verlängerung nicht, Zach Torquato traf hier nur die Latte. Nach 109 Minuten drehte Brace jedoch in einer denkwürdigen Begegnung jubelnd ab, er entschied das längste Spiel in der italienischen Eishockey-Geschichte und brachte seine Farben im Viertelfinale in Führung.

HDD SIJ Acroni Jesenice – EHC Alge Elastic Lustenau 3:2
Mit viel Elan starteten die Slowenen in das erste Drittel und übernahm das Kommando auf dem Eis. Schon in der vierten Minute sah sich das Team des EHC Alge Elastic Lustenau erstmals in Unterzahl. Durch eine sehr gute Mannschaftsleistung konnte dieses Unterzahlspiel unbeschadet überstanden werden.

Die Lustenauer fanden immer besser ins Spiel und verbuchten ebenfalls ihre ersten Torchancen, doch die Torhüter auf beiden Seiten konnten ihren Kasten im ersten Drittel reinhalten. Dies sollte sich kurz nach Wiederbeginn ändern. In der 22. Minute hatte Lustenau die erste Überzahl-Möglichkeit und nutzte diese durch Petr Vala zum 1:0-Führungstreffer. Es folgten zahlreiche Strafen auf beiden Seiten.

Es schien so, dass Lustenau mit diesem knappen Vorsprung in die zweite Drittelpause gehen kann, doch vier Sekunden vor der Sirene glichen die Slowenen durch Nate Di Casmirro zum 1:1 aus. Im letzten Drittel kamen die Slowenen, angetrieben von rund 3.000 Fans, besser aus der Kabine und verzeichneten ein Chancenplus. Marjan Manfreda erzielte in der 44. Minute den erstmaligen Führungstreffer für Jesenice. Nach diesem Tor folgten gut und schnell vorgetragene Angriffe der Lustenauer.

Zwar vergab Gatis Gricinskis einen Penalty, doch fünf Minuten vor dem Ende gelang Martins Cipulis in Überzahl doch noch der Ausgleich. Beide Teams spielten in weiterer Folge auf Sieg, doch es ging mit diesem Unentschieden in die Verlängerung. In der 66. Minute nützten die Slowenen eine Überzahl-Situation und erzielten durch Eric Pance den entscheidenden dritten Treffer.

Rittner Buam – HC Neumarkt Riwega 5:2
Während Ritten aus den Vollen schöpfen konnte, fehlte bei den Gästen aus dem Unterland Stürmer Michael Sullmann. Im Startdrittel studierten sich beide Teams, doch gute Torchancen waren Mangelware.

Foto: Max Pattis

Foto: Max Pattis

Als Florian Wieser in der Strafbank saß, gingen die „Buam“ in der 18. Minute in Führung. Simon Kostner verwertete ein Zuspiel von Alex Frei zum 1:0. Neumarkt steckte aber nicht auf und kam nur 53 Sekunden später mit Federico Cordin zum Ausgleichstreffer.

Im Mitteldrittel blieb Ritten am Drücker und kam auch zu weiteren guten Torchancen. Fünf Minuten vor der zweiten Drittelpause gingen die Hausherren erneut in Führung.

Mit einem Mann mehr auf dem Eis (Radovan musste in die Kühlbox) kam der Puck zum alleinstehenden Alex Frei, der zum 2:1 abstaubte. Keine zwei Minuten später durfte Ritten erneut jubeln. Nach herrlichem Zuspiel von Victor Ahlström traf Doppeltorschütze Simon Kostner zum 3:1.

Foto: Max Pattis

Foto: Max Pattis

Ritten hatte aber noch nicht genug und sorgte 106 Sekunden später mit Kapitän Christian Borgatello für die Vorentscheidung.

Im Schlussdrittel gelang Neumarkt der 2:4-Anschlusstreffer durch Matteo Peiti. Sein Schuss wurde aber unglücklich von Julian Kostner abgefälscht. Drei Minuten vor Spielende machte es Julian Kostner auf der anderen Seite besser und traf zum 5:2-Endstand.

Migross Supermercati Asiago Hockey – FBI VEU Feldkirch 5:2
Asiago, das die Master Round auf dem dritten Platz beendete, wählte Feldkirch im Viertelfinale und konnte im ersten Spiel wieder auf Andreas Lutz zurückgreifen.

Es entwickelte sich sofort eine rassige und unterhaltsame Partie, in der Colin Long die erste Chance vergab. Feldkirch hielt mit einem sehr physischen Spielstil dagegen und nahm Strafen in Kauf.

Die Hausherren konnten trotz gehörigem Druck von Kris Kolanos und seinen Teamkollegen aus drei Überzahl-Situationen zunächst kein Kapital schlagen. Mit der ersten Chance gingen hingegen die Vorarlberger in Führung, Kevin Puschnik fälschte im Powerplay aus kurzer Distanz erfolgreich ab.

Für die Hausherren gab es auch in den verbleibenden Minuten des Startdrittels kein Durchkommen, das änderte sich aber im Mittelabschnitt. Asiago kam zum glücklichen Ausgleich, als Matic Jancar einen Schuss von Michele Stevan ins eigene Tor ablenkte. Asiago übte nun viel Druck aus, doch VEU-Goalie Alex Caffi war einige Male zur Stelle.

Die Gäste hatten zur Hälfte des Spiels einige Möglichkeiten, bleiben aber ohne Torerfolg. Auf der Gegenseite brachte hingegen Lorenzo Casetti die Hausherren mit einem schönen Schuss in Führung, 2:1 nach 40 Minuten.

Im dritten Abschnitt hatten die Gäste erneut Pech, als ein Miglioranzi-Schuss erneut ins eigene Gehäuse abgefälscht wurde. Die Italiener hatten das Spiel im Griff und erhöhten bei vier gegen vier auf dem Eis: Giulio Scandella sorgte nach 54 Minuten für die Vorentscheidung. Wenig später ließ Enrico Miglioranzi sogar einen fünften Treffer folgen. Während einer doppelten Überzahl sorgte Martin Mairitsch noch für Ergebniskosmetik, Asiago gewann das erste Spiel aber mit 5:2.

Sky Alps Hockey League, 1. Viertelfinale
01.03.2017, 20:30: HC Pustertal Wölfe (2) – S.G. Cortina Hafro (7) 2:3 OT (3) (0:0, 1:0, 1:2, 0:1)
Referees: STERNAT, VIRTA, Cristeli, Krausz
HC Pustertal goals: 1:0 Bona (39./Andergassen-Sirokovs); 2:2 Schweitzer (55./SH1/Helfer-Elliscasis);
SG Cortina: 0:1 F.Lacedelli (41./Caletti-Fontanive); 1:2 Brace (53./PP1/De Biasio-Fontanive); 2:3 Brace (109./Adami);
Stand in der „Best-of-Five“-Serie: 0:1

01.03.2017: HDD SIJ Acroni Jesenice (4) – EHC Alge Elastic Lustenau (6) 3:2 (0:0, 1:1, 1:1, 1:0)
Referees: BULOVEC, PODLESNIK, Markizeti, Angerer
Goals Jesenice: Di Casmirro (40./Berlisk-Pance), Marjan Manfreda (44./Rajsar-Ankerst), Pance (66./Magovac-Sotlar)
Goals Lustenau: Petr Vala (22./pp-Wilfan-Wiedmaier), Martins Cipulis (55./pp-Gricinskis-Devecka)
Stand in der „Best-of-Five“-Serie: 1:0

01.03.2017: Rittner Buam (1) – HC Neumarkt Riwega (8) 5:2 (1:1; 3:0; 1:1)
Referees: GAMPER, RUETZ, Basso, Tschrepitsch
Goals Rittner Buam: 1:0 S.Kostner (18./PP1/Frei-Borgatello); 2:1 Frei (34./PP1/V. Ahlström-Borgatello); 3:1 S.Kostner (36./V.Ahlström-O.Ahlström); 4:1 Borgatello (38./O.Ahlström- V.Ahlström); 5:2 J.Kostner (57./PP1/Borgatello-I.Tauferer);
Goals Neumarkt: 1:1 Cordin (19./Nedved-Simonazzi); 4:2 Peiti (46.);
Stand in der „Best-of-Five“-Serie: 1:0

01.03.2017: Migross Supermercati Asiago Hockey (3) – FBI VEU Feldkirch (5) 5:2 (0:1; 2:0; 3:1)
Referees: LESNIAK, MOSCHEN, Giacomozzi, Wiest
Goals Asiago: 1:1 Stevan (23./Lutz-Scandella); 2:1 Casetti (37./Casetti-Long); 3:1 Miglioranzi (45./Long-Kolanos); 4:1 Scandella (54./M.Sullivan-Lutz); 5:1 Miglioranzi (54./D.Sullivan -Kolanos);
Goals Feldkirch: 0:1 Puschnik (14./PP1/Birnstill-Maier); 5:2 Mairitsch (59./PP2/Stanley-Birnstill);
Stand in der „Best-of-Five“-Serie: 1:0

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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