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Die Inflation

2-obstmarktSeit den späten 1950er Jahren war die Inflation noch nie so niedrig wie im Jahr 2016. Dabei zählt Bozen mit einer Teuerungsrate von 0,4% zu den Regionshauptstädten mit der italienweit höchsten Inflation.

In den letzten vier Jahren war die Inflation in der Gemeinde Bozen stets höher als im gesamtstaatlichen Durchschnitt. Der Unterschied zwischen den beiden konjunkturellen Werten ist über den gesamten Bezugszeitraum fast immer gleich hoch und beträgt ungefähr 0,6 Punkte.

Im Laufe des Jahres 2016 bewegen sich die monatlichen Inflationsraten in der Südtiroler Landeshauptstadt zwischen 0,1% im April und 1,4% im Dezember. Nach einigen Jahren mit stabilen Werten gibt es im Dezember einen deutlichen Anstieg. Dennoch bleibt die Inflation in Bozen im Jahresdurchschnitt bei 0,5% (gleich wie 2015), also unter den Werten der Vorjahre.

Der Verlauf der Preise in Südtirol zeigt langfristig keine großen saisonalen Unterschiede gegenüber dem gesamtstaatlichen Durchschnitt.

Während in Italien die höchsten Zunahmen jedoch zwischen Februar und April sowie im August verzeichnet werden (durchschnittlich +0,2% gegenüber dem Vormonat), meldet Bozen auch im Winter Steigerungen: im Dezember gibt es die höchste durchschnittliche Zunahme (+0,31%) gegenüber November, aber auch im Jänner verzeichnet Bozen eine durchschnittlich deutlich größere Steigerung als der gesamtstaatliche Wert. Interessant ist auch der Septemberwert, der für Italien und Bozen fast gleich hoch und der einzige negative Wert ist.

Der Preisrückgang im Bereich Energie fällt im Durchschnitt 2016 stark aus und beträgt in Bozen 6,0%. Die Lebensmittelpreise ziehen hingegen an. Die Entwicklung der Inflation in den beiden Hauptgruppen Waren und Dienstleistungen verläuft unterschiedlich: Während die Waren einen Rückgang verzeichnen (-0,3%), steigen die Preise der Dienstleistungen an (+1,1%). Die Entwicklung entspricht jener der letzten Jahre.

Die Produktgruppe „Strom, Gas und andere Brennstoffe“ (-5,7%) verzeichnet von 2015 auf 2016 den größten Rückgang, gefolgt von den „Betriebskosten für Verkehrsmittel“ (-2,3%). In der Folge zeigen sich die stärksten Rückgänge in den Kapiteln „Verkehrs- wesen“ (-1,4%) und „Wohnung“ (-1,3%).

Die Zahl der Produkte mit Zunahmen ist größer und sie verteilen sich auf mehrere Kapitel, sodass es schwierig ist, ihre Entwicklung zusammenzufassen: Die höchste Zunahme verzeichnet das Kapitel „Bekleidung und Schuhwaren“ (+1,7%, von der Bekleidung mit +1,8% angetrieben), gefolgt vom „Gastgewerbe“ (+1,4%) und von den „Gesundheitsdiensten und Ausgaben für die Gesundheit“ (+1,2%, wobei die Krankenhausdienste mit +1,9% anzogen).

Seit den späten 1950er Jahren war die Inflation noch nie so niedrig wie im Jahr 2016. Dabei zählt die Gemeinde Bozen mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von 0,4% zu den Regionshauptstädten mit der italienweit höchsten Inflation. Auf gesamtstaatlicher Ebene errechnet sich ein Jahresdurchschnitt von -0,1%. Man spricht in diesem Fall von Deflation (Rückgang des Preisniveaus).

Die Verbraucherpreise sind in Europa im Jahr 2016 fast gleich hoch wie im Vorjahr. Insgesamt beträgt die Inflation in der EU 0,3% und im Euroraum 0,2%.

Die stärkste Deflation (weniger als -1%) verzeichnen Bulgarien, Zypern und Rumänien. Weitere acht Staaten melden ebenfalls negative Raten (einschließlich Italien mit -0,1%).

Die höchsten Werte finden sich in einigen skandinavischen Ländern, aber auch in Österreich (+1,0%) und Belgien. Insgesamt weisen die Staaten außerhalb des Euroraums eine leicht höhere Inflation auf, wobei es jedoch auch Ausnahmen gibt: So verzeichnet beispielsweise die Schweiz eine Rate von -0,5%.

 

 

 

 

 

 

 

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