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Die Einsprachigen

Martha Stocker SanitätVon 1.112 Ärzten sind 232 derzeit nicht im Besitz des Zweisprachigkeitsnachweises. Dies teilte LRin Martha Stocker im Landtag mit.

In der Aktuellen Fragestunde im Landtag ging es am Dienstag unter anderem um den Gebrauch der Muttersprache in den Spitälern.

Die Ankündigung des Generaldirektors des Sanitätsbetriebes, Thomas Schael, zukünftig auch Ärzte ohne Zweisprachigkeitsnachweis anstellen zu wollen, erachtete Sven Knoll als völlige Missachtung des im Autonomiestatut verankerten Rechtes auf Gebrauch der Muttersprache und auch als Gefahr für die Gesundheit der Patienten.

Insbesondere in Notsituationen sei es wichtig, dass sich die Patienten in ihrer Muttersprache dem Arzt verständlich machen können.

Knoll fragte daher die Landesregierung: Wird die Landesregierung tatenlos dabei zusehen, wie die Autonomie durch die Anstellung von Ärzten ohne Zweisprachigkeitsnachweis missachtet wird?

Wie viele Ärzte arbeiten derzeit an den Süd-Tiroler Krankenhäusern (inklusive Werkverträge)? Bitte um Aufschlüsselung nach Krankenhäusern. Wie viele der obgenannten Ärzte verfügen über keinen Zweisprachigkeitsnachweis und wie viele davon können kein Deutsch bzw. kein Italienisch?

Man habe Probleme, alle Dienste nach Wunsch abzudecken, antwortete LR Martha Stocker. Daher habe sie auch vorgeschlagen, die Werkverträge zu verlängern und gleichzeitig den Besuch von Sprachkursen einzufordern.

Innerhalb von drei Jahren sei dann der Zweisprachigkeitsnachweis zu erbringen.

Landesrätin Martha Stocker bestätigte den Aufholbedarf und bat um Mithilfe bei der Suche nach zweisprachigen Ärzten.

Von 1.112 Ärzten seien 232 derzeit nicht im Besitz des Zweisprachigkeitsnachweises.

Knoll bezeichnete es als Illusion, neben der Ausübung des Ärzteberufs auch eine Sprache zu erlernen. Man solle sich in Vorarlberg umschauen, wie man dort den Ärztemangel behoben habe.

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