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„Siamo in Italia“

01-telefonDie Süd-Tiroler Freiheit berichtet von einem Fall beim Fürsorgeinstitut NISF/INPS, wo eine Anruferin mit einem „Qui siamo in Italia“ abgefertigt worden sein soll.

„Das Recht auf Gebrauch der Muttersprache ist nur dann etwas wert, wenn man es auch einfordert und es von den öffentlichen Stellen eingehalten wird“, darauf macht die Süd-Tiroler Freiheit aufmerksam.

Anlass ist ein neuerlicher Fall, der sich beim Fürsorgeinstitut NISF/INPS zugetragen haben soll. Besonders beim sogenannten Telefonservice des Instituts werde die Zweisprachigkeitspflicht regelmäßig und mitunter sehr respektlos ignoriert. Die Süd-Tiroler Freiheit hat den aktuellen Fall vor den Landtag gebracht.

Der Anlass:

Stefan Zelger (Süd-Tiroler Freiheit)

Stefan Zelger (Süd-Tiroler Freiheit)

Eine verärgerte Kundin hat der Süd-Tiroler Freiheit einen ungeheuerlichen Fall von Missachtung des Rechts auf Gebrauch der Muttersprache beim INPS/NISF gemeldet.

Die Beschwerde bezog sich auf die Telefonauskunft des Instituts.

Die Kundin wählte die Tastenoption „Deutsch“, wurde aber trotzdem mit einer italienisch sprechenden Sachbearbeiterin verbunden. Die Kundin, des Italienischen mächtig, setzte das Gespräch dennoch in italienischer Sprache fort. Als ihr ein Fachbegriff nicht eingefallen war, wurde die Mitarbeiterin ausfällig und meinte, sie solle es sein lassen, wenn sie kein Italienisch könne. Als die Kundin schließlich einwarf, dass sie durch ihre Tastenwahl Anrecht hätte in deutscher Sprache Auskunft zu erhalten, wurde ihr mitgeteilt, dass es keine deutschsprachigen Mitarbeiter gäbe, denn „qui siamo in Italia!“.

Die Süd-Tiroler Freiheit hat am Montag eine Anfrage im Landtag hinterlegt. „Die gesetzlich garantierte Gleichstellung der Sprachen ist vielen staatlichen Institutionen in Süd-Tirol egal. Anders ist es nicht zu erklären, dass sich die Beschwerden, insbesondere beim NISF/INPS, derart häufen“, kritisiert Stefan Zelger, Landtagssekretär der Süd-Tiroler Freiheit. „Die Pflicht zur Zweisprachigkeit ist eine Grundsäule der Autonomie zum Schutz unserer Volksgruppe in Italien. Verletzungen dieses Grundrechts dürfen nicht weiter auf die leichte Schulter genommen werden!“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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