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Alles unter Kontrolle

Kamera Überwachung Alles unter Kontrolle: Mit Jahresbeginn setzt die Bezirksgemeinschaft Pustertal eine Arbeitsgruppe ein, die das Konzept für die Videoüberwachung der Straßen erarbeiten soll.

von Silke Hinterwaldner

Zum einen ist es sicherlich so, dass viele neue technische Möglichkeiten die Überwachung erleichtern. Zum anderen aber ist auch das Bedürfnis der Menschen nach Überwachung gewachsen: Besonders stark macht sich das nach einer Einbruchsserie im Dorf bemerkbar.

Dann wird immer wieder der Ruf nach Videokameras an öffentlichen Straßen und Plätzen laut. So geschehen auch in zahlreichen Gemeinden des Pustertales. Zuletzt hat die Gemeinde Corvara diesbezüglich Schritte einleiten müssen.

Weil in Kolfuschg wiederholt über Nacht Schäden entstanden sind, die man sich nicht erklären konnte, hat nun der Gemeinderat beschlossen, die Richtlinien für Videoüberwachung festzulegen, um dann an diesen neuralgischen Punkten eine Kamera installieren zu können.

„Meines Erachtens“, sagt Robert Rottonara, Bürgermeister in Corvara, „ist hier nichts Gravierendes vorgefallen. Es wird sich wohl lediglich um Wildschäden handeln.“ Weil aber andere davon ausgehen, dass immer wieder Vandalen ihr Unwesen treiben, will man dem näher auf den Grund gegen.

„Dort, wo die Notwendigkeit besteht“, erklärt Rottonara, „sollte man ganz bestimmt etwas unternehmen.“ Insofern steht er dem Vorhaben der Bezirksgemeinschaft, eine Lösung für mehrere Gemeinden zu finden, durchaus positiv gegenüber. Dabei geht es aber nicht um die Überwachung von öffentlichen Plätzen, denn dafür bleibt weiterhin jede Gemeinde selbst zuständig, sondern um die Kontrolle des Straßenverkehrs.

Den Anstoß dazu hatten vor einigen Monaten die Gemeinden des unteren Pustertales gegeben. Nach einer ersten Abstimmung wird ab Jahresbeginn jetzt eine Arbeitsgruppe an einem Konzept arbeiten. „Erst im zweiten Moment kann man entscheiden, wie die Umsetzung funktioniert“, erklärt Roland Griessmair, Präsident der Bezirksgemeinschaft. Denn bereits in der ersten Diskussion hat sich gezeigt, dass nicht alle Gemeinden begeistert davon sind, die Straßen per Videokamera überwachen zu lassen.

Aber umgekehrt: Einige Gemeinden hatten ohnehin bereits den Plan, zumindest die Zufahrten zu den Ortschaften überwachen zu lassen, da schien es naheliegend, dass die Bezirksgemeinschaft als zentrale Stelle sich einklinkt. Ziel soll ein sein, nur die Kenntafeln der Fahrzeuge an einigen wichtigen Punkten zu erfassen. „Es macht keinen Sinn“, sagt auch Roland Griessmair, „in jedem Dorf eine Kamera aufzustellen.“ Vielmehr sollte man mit den Kameras an zentralen Straßenabschnitten erfassen können, wer in welche Richtung unterwegs ist – freilich immer nur dann, wenn die Ermittler die Spur zu Verbrechern aufnehmen müssen.

In diesen Diskussionen muss auch ständig an die Frage des Datenschutzes gedacht werden. Deshalb unterliegen die Überwachung und der Umgang mit sensiblen Daten strengen Regelungen.

In den kommenden Wochen und Monaten wird jetzt die Arbeitsgruppe der Bezirksgemeinschaft ein Konzept vorlegen. Dann wird sich zeigen, ob die Gemeinden dies auch umsetzen wollen.

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