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Kein Knall-Verbot

elslerBis zum Jahreswechsel wird es wohl nicht mehr schneien. Das bedeutet: Feuerwerke können schnell zur Gefahr werden. Warum es trotzdem kein generelles Verbot geben wird.

von Silke Hinterwaldner

Die Prognose lässt jetzt schon keinen Zweifel zu: Mit einer Zuverlässigkeit von 99 Prozent wird es bis Silvester in Südtirol keine nennenswerten Niederschläge mehr geben. Höchstens im Ahrntal könnte es ein wenig schneien, aber auch dieser Schnee habe lediglich kosmetischen Charakter.

Um Umkehrschluss bedeutet dies: Die anhaltende Trockenheit lässt die Brandgefahr steigen und das kann vor allem zu Neujahr ein Problem werden. Zum Jahreswechsel ist es längst überall zur Tradition geworden, bunte Silvesterknaller in die Luft zu schießen – größere Feuerwerke richten Tourismusvereine oder Gemeinden aus, kleinere schießt der Privatmann vom heimischen Balkon aus ab.

Gerade letzteres kann gefährlich werden, warnt Hansjörg Elsler von der Berufsfeuerwehr Bozen. Er appelliert an den Hausverstand des einzelnen und erklärt, dass nicht nur trockenes Laub gefährlich werden kann, sondern im städtischen Bereich auch Mülltonnen oder Markisen. „Oft genug“, sagt er, „müssen die Feuerwehren ausrücken, um solche Kleinbrände zu löschen. Nicht selten sind sie gerade zu Neujahr verursacht durch Knallkörper, die oft auf dem Schwarzmarkt erstanden werden.“

Wie schon im vergangenen Winter kommt auch heuer eine erhöhte Waldbrandgefahr durch die starke Trockenheit hinzu. Aber auch wenn in Nachbarregionen in solchen Fällen gern ein generelles Verbot von Feuerwerken ausgerufen wird, hat man in Südtirol diesen Schritt bisher noch nie gemacht. Wohl auch deshalb, weil anzunehmen ist, dass sich viele ohnehin nicht an ein solches Verbot halten würden und die Kontrolle schwierig erscheint.

Streng genommen wären Feuerwerke wegen der starken Luft- und Lärmbelästigung gesetzlich ohnehin verboten. Aber die Bürgermeister in den Gemeinden erteilen an Silvester schnell Genehmigungen – aber wohl viel gefährlicher sind all jene Knaller, die in dieser Nacht unkontrolliert abgefeuert werden.

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