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bye bye butterfly

Bläuling (Fotos: Hugo Wassermann)

Bläuling (Fotos: Hugo Wassermann)

bye bye butterfly – Heimische Schmetterlinge, tropische Gäste. Dies der Titel der neuen Sonderausstellung im Naturmuseum Südtirol in Bozen.

Schmetterlinge sind eine der bestuntersuchten Tiergruppen unter den Insekten. Diesen bunten Fluggenies ist die neue Sonderausstellung im Naturmuseum Südtirol in Bozen „bye bye butterfly – Heimische Schmetterlinge, tropische Gäste“ gewidmet.

„Das Thema,“ meint dazu Karin Dalla Torre, die Direktorin der Abteilung Museen und der Landesmuseen, „ist interessant und lässt sich leicht vermitteln. Für uns ergibt sich damit also eine willkommene Gelegenheit, die positiven Resultate des Naturmuseum Südtirol im Bereich der Forschung und der Bewahrung von naturalistischen Sammlungen zu kommunizieren.“

Bunte Rohre durchziehen den Ausstellungsraum, als wären es Flugbahnen von Schmetterlingen. Und das Thema Fliegen ist auch schon einer der Schwerpunkte der Ausstellung, denn so leicht und luftig Schmetterlinge wirken, ihre Flügelkonstruktion und Flugkünste sind technische Meisterleistungen.

Mauerfuchs (Foto: Hugo Wassermann)

Mauerfuchs (Foto: Hugo Wassermann)

Zu den Flügeln: Der größte Schmetterling erreicht eine Flügelspannweite von knapp 30 Zentimetern, die meisten Schmetterlinge sind allerdings recht klein. Wer die Ausstellung besucht, erkennt an Fotos in starker Vergrößerung, an Modellen von Schmetterlingseiern und an Schmetterlingsflügeln unter dem Mikroskop phantastische Details, wie etwa viele einfarbige Schuppen, die zusammen das Flügelmuster ergeben.

Die Raupen: Das bei einer Präparatoren-Meisterschaft preisgekrönte und in der Ausstellung ebenfalls zu sehende Modell einer Gabelschwanz-Raupe lässt erahnen, wie raffiniert Abwehr- und Tarnmechanismen sein können. Fotos, Filme und Schmetterlingspräparate zeigen die Vielfalt an Formen und Strategien der Schmetterlinge in ihren unterschiedlichen Stadien. So sehr die Falter Menschen begeistern, so wenig Freude herrscht über ihre Raupen. Wer Raupen der Dörrobstmotte im Terrarium länger beobachtet, überwindet jedoch möglicherweise seine Vorbehalte. Und übrigens: Kühle Lagerung hilft, denn Raupen schlüpfen unter Temperaturen von 15 Grad Celsius viel weniger zahlreich.

Auch in der Landwirtschaft sind Raupen unbeliebt. Aber Raupen sind Nahrung für viele Tiergruppen, seit Raupen stark dezimiert werden, gehen auch viele Insekten fressende Singvogel-Arten zurück. Es versteht sich von selbst: Ohne Raupen keine Schmetterlinge. Zahlreiche heimische Schmetterlingsarten sind gefährdet.

hugo-wassermann-schwarzer-baer-arctia-villicaZur Metamorphose: Filme in der Ausstellung bieten einen Einblick in die Verwandlung der Schmetterlinge von der Raupe zum Falter, ein Ereignis, das Menschen seit jeher erstaunt. Daher gelten die Raupe, die scheinbar leblose Puppe und der zauberhafte Falter als Symbole im Dasein der Menschen, im irdischen und im jenseitigen.

Wer Glück und Geduld hat oder öfters vorbeikommt, kann den kostbaren Augenblick live erleben: Aus den Puppen tropischer Schmetterlinge schlüpfen im Tropen-Terrarium Prachtexemplare. Gerade rechtzeitig zur Ausstellung präsentieren sich die ersten Atlasspinner.

Die Ausstellung ist bis 30. April 2017 täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen, geschlossen montags, 25. Dezember 2016 und 1. Jänner 2017.

Bei der Eröffnung der Schmetterlingsausstellung am Mittwoch, 26. Oktober 2016 waren Karin Dalla Torre, der Direktor des Naturmuseum Südtirol Vito Zingerle und die Kuratorinnen der Ausstellung, Monika Lintner und Petra Kranebitter anwesend.

Parallel zur Schmetterlingsausstellung gibt es außerdem folgendes Rahmenprogramm:

  • November, 15 bis 16.30 Uhr: Vortrag in deutscher Sprache für Kinder. Benjamin Wiesmair, Entomologe an den Tiroler Landesmuseen, erklärt zum Beispiel wie Schmetterlinge hören und riechen, wie schnell sie fliegen und wie sie den Winter überleben. Eintritt frei
  • November, 16 Uhr in deutscher Sprache und 3. Dezember, 16 Uhr in italienischer Sprache: Führung durch die Schmetterlingsausstellung für Familien mit Kindern ab 6 Jahren. Zuerst Ei, dann Raupe, dann Puppe, dann Falter. Farbenfrohe Flügel trägt der Schmetterling nur in einem kurzen Abschnitt seines Lebens. Und auch da nicht immer. Wer an der Führung teilnimmt, versteht, warum das so ist und welche genialen Tricks diese zarten Geschöpfe sonst noch beherrschen. Anmeldung unter der Telefonnummer 0471/412964 (Di-So, 10-18 Uhr) erforderlich. Die Teilnahme kostet zehn Euro.
  • Dezember, 17.30 Uhr: Expertenführung für Lehrpersonen und Fachkräfte der Kindergärten in deutscher Sprache mit Gerhard Tarmann, Gründer und langjähriger Leiter des Forschungszentrums für Schmetterlinge des Alpenraumes am Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck. Keine Anmeldung nötig, die Teilnahme ist kostenlos.
  • Dezember, 20 Uhr: Vortrag „Widderchen – giftig und hochsensibel auf Gifte“ in deutscher Sprache für Erwachsene. Gerhard Tarmann spricht über die schier endlose Formenvielfalt der Schmetterlingsgruppe der Widderchen, die er seit 50 Jahren studiert, und über ihre Empfindlichkeit Umweltgiften gegenüber. Eintritt frei.
  • Dezember, 15 Uhr: Workshop „Leicht wie ein Schmetterling“ in deutscher Sprache für Kinder zwischen 7 und 10 Jahren. Spielerisch erforschen die Kinder die Besonderheiten dieser faszinierenden Tiere und lernen die Welt aus der Sicht eines Schmetterlings kennen. Anmeldung unter der Telefonnummer 0471/412964 (Di-So, 10-18 Uhr) erforderlich. Die Teilnahme kostet fünf Euro.

Infos zum Angebot für Kindergärten und Schulen gibt es in der Broschüre „Tierisch interessant“, an der Kasse des Naturmuseums, auf der Webseite des Museums oder unter der Telefonnummer 0471 412975

Weitere Informationen im Naturmuseum Südtirol, Bindergasse 1, 39100 Bozen, Tel. 0471/412964 und im Internet unter www.naturmuseum.it.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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