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„Das letzte große Konzert“

fultererIm Interview mit TAGESZEITUNG Online spricht Spatzen-Chef Norbert Rier über seine letzte Begegnung mit Andreas Fulterer.

TAGESZEITUNG Online: Herr Rier, stimmt es, dass Andreas Fulterer Sie kurz vor seinem Tod gebeten hat, seinen Sarg zu tragen?

Norbert Rier: Ja. Sein Bruder hat mich angerufen und gesagt, Andreas möchte mit mir reden. Der Walter (Mauroner) und ich sind dann am 1. Oktober zu Andreas gefahren, der in der Palliativabteilung lag. Wir haben über unsere gemeinsame Zeit gesprochen, wie schön es war. Er sagte, dass es mit ihm dem Ende zugeht, dass nichts mehr hilft. Er habe sich damit abgefunden. Zum Schluss fragte er mich, ob wir ihm dabei helfen könnten, ein letztes großes Abschiedskonzert zu machen

Wie meinte er das?

Das habe ich ihn auch gefragt. Er antwortete: Es wäre eine große Ehre für ihn, wenn wir Spatzen seinen Sarg tragen könnten.

Das werden Sie machen?

Natürlich! Es ist für uns eine große Ehre, Andreas’ Sarg tragen zu dürfen. Freilich hätten wir ihn lieber auf eine große Bühne getragen. Für mich war beeindruckend, wie nüchtern Andreas seine letzten Sachen geregelt hat.

Wussten Sie, wie es um Fulterers Gesundheit stand?

Es war schon letztes Jahr, als verschiedene Leute zu mir sagten, dass der Andreas schlecht ausschaue. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Er hat ja gesund gelebt, viel Sport betrieben. Andreas hat anfangs viel homöopathisch gemacht. Ich dachte, er wird es schon schaffen, denn er war immer schon ein Kämpfer. In den letzten Monaten habe ich gewusst, dass es ihm sehr schlecht geht. Aber man will so etwas nicht glauben.

Waren die Spatzen und Fulterer zerstritten?

In keinster Weise! Wir waren froh, dass wir ihn nach Oswald Sattlers Abgang gekriegt haben. Wir waren mit ihm super zufrieden. Er hat nebenbei immer an seiner Solo-Karriere gearbeitet. Insbesondere mit dem italienischen Schlager hat Andreas immer eine Marktlücke gesehen. Und er war schlussendlich auch sehr erfolgreich.

Die Beerdigung …

… soll am Samstag in Seis stattfinden. Nachdem ich ihn am 1. Oktober gesehen hatte, habe ich gehofft, dass er nicht mehr lange leiden muss. Er hat seinerzeit den Karl Heinz Gross mit uns zu Grabe getragen. Jetzt tragen wir ihn. Traurig, aber so ist das Leben.

Interview: Artur Oberhofer

 

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