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„Gott sei Dank“

19_SCHÜTZENEin Zwischenruf bei einem Konzert in Velden erregt die Gemüter. Die Schützen fühlen sich beleidigt.

Es sollte ein schönes Platzkonzert vor der Seebühne in Velden werden. Doch es kam zum Eklat.

Die Mühlviertler Musikkapelle spielte beim sogenannten „Bradln“ nach dem Konzert den Marsch „Dem Land Tirol die Treue“.

Nach der zweiten Strophe, die die blutige Abtrennung Südtirols behandelt („Ein harter Kampf hat dich entzwei geschlagen, von dir gerissen wurde Südtirol“), rief eine Musikerin „Gott sei Dank!“.

Drei Worte, die vor allem bei den Alt Tyroler Schützen einen Sturm der Entrüstung auslösten. „Die Musikkapelle hat bei ihrem Auftritt in Velden Südtirol und Tirol als Ganzes beleidigt“, sagt Ex-FPÖ Mandatar Alois Wechselberger, der vor sechs Jahren mit Mitstreitern die Schützenkompanie „Alt Tyroler Schützen – Andreas Hofer“ gegründet hat, gegenüber Nachrichten.at.

Die Schützen haben sich auch an Johannes Rechberger, Bürgermeister von St. Gotthard, und an den Österreichischen Blasmusikverband gewandt. „Eine öffentliche Entschuldigung ist unerlässlich“, schrieb ihr Obmann Johann Moser.

Auch der Bund der Tiroler Schützenkompanien ist verärgert. „Ich sehe das als Beleidigung. Mein Großvater geriet damals in Kriegsgefangenschaft, um genau das zu verhindern, was jetzt mit einem ,Gott sei Dank’ kommentiert wird“, sagt der Tiroler Landeskommandant Fritz Tiefenthaler gegenüber Nachrichten.at.

Dem Musikverein St. Gotthard ist der Vorfall höchst unangenehm.

„Es tut uns sehr leid „, sagt Musikvereinsobmann Jürgen Brungraber, der betont, dass sich der Zwischenruf nach dem Konzert ereignet hat. „Dort wurde in kleiner Runde von fünf oder sechs Kollegen weiter musiziert.“ Der Obmann sprach gegenüber Nachrichten.at von einer „Dummheit“. Ganz sicher stecke kein politisches Motiv dahinter.

Brungraber sagte aber auch, dass es Zwischenrufe dieser Art bereits mehrmals in Bierzelten gegeben habe.

 

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