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Deutsch für Ärzte

Die Süd-Tiroler Freiheit fordert verpflichtende Deutschkurse für italienische Aushilfsärzte.

Benjamin Pixner

Benjamin Pixner

Bis zum 2. September konnten die Gemeinden ihre Stellungnahme zum Landesgesundheitsplan abgeben. Der Gemeinderat der Süd-Tiroler Freiheit, Benjamin Pixner, forderte im Rahmen der Sitzung des Gemeinderates von Kastelbell/Tschars verstärkte Akzente für den Erhalt der Geburtenstation im Krankenhaus Schlanders, sowie die verpflichtende Zweisprachigkeit von Aushilfsärzten. Benjamin Pixner gab sich mit dem ausgearbeiten Entwurf zum Gutachten nur teilweise zufrieden und forderte mehrere zusätzliche Punkte ein.

Bei der vorgezogenen Gemeinderatssitzung am letzten Mittwoch stand die Behandlung des Gutachtens der Bezirksgemeinschaft Vinschaug zum Landesgesundheitsplan 2016-2020 auf der Tagesordnung. Das Gutachten wurde von einer Arbeitsgruppe mit Vertretern der Krankenhäuser Meran und Schlanders sowie Verwaltungsbeamten ausgearbeitet. Es sollte für den Bezirk Vinschgau maßgebend sein. Laut dem Bürgermeister von Kastelbell, Gustav Tappeiner, finde man im Text sehr wage Formulierungen bezüglich des Krankenhauses in Schlanders.

Benjamin Pixner forderte, bei der Grundversorgung auf Zweisprachigkeit mehr Wert zu legen. Es häuften sich Fälle, wonach italienische Aushilfsärzte kein Deutsch können. Besonders im Vinschgau sei dies unannehmbar, da der Bevölkerungsanteil der italienischen Sprachgruppe gering sei. Pixner forderte verpflichtende Deutschkurse für italienischsprachige Aushilfsärzte. Zudem sollte man mehr auf Ärzte setzen, die aus dem deutschsprachigen Raum stammen. Nicht zuletzt muss versucht werden, Südtiroler Jungärzte zurück nach Südtirol zu holen.

Pixner sprach sich im Rahmen der Gemeinderatssitzung dafür aus, durch zusätzliche Anreize, wie etwa die begrenzte Bereitsstellung einer Gratiswohnung für Hausärzte, diese wieder vermehrt aus dem Ausland zurück nach Süd-Tirol zu holen. Derzeit ist es so, dass Karriere- und Verdienstmöglichkeiten im Ausland für Ärtzte ungleich größer sind als in Süd-Tirol.

Pixner bemängelte, dass die Apotheken im Entwurf des Gutachtens keinen Platz gefunden haben. Man wisse genau, dass Apotheken im ländlichen Raum einen schlechteren Stand hätten, als jene in den Städten. Es wird immer schwieriger, eine Apotheke im ländlichen Raum zu erhalten. Abhilfte könnte der Vorschlag der Süd-Tiroler Freiheit schaffen, dass zukünftig auch Hausärzte Medikamente verkaufen dürfen. In Österreich wird dies schon praktiziert.

Bereits Anfang des Jahres wurde ein Beschlussantrag der Süd-Tiroler Freiheit im Gemeinderat von Kastelbell-Tschars einstimmig angenommen, in dem es um den Erhalt aller Abteilungen samt der Geburtenstation im Krankenhaus Schlanders ging. Dies rief Pixner nochmals in Erinnerung und forderte, den Begriff „Geburtenstation“ neben dem Erhalt der Gynäkologie und Pädiatrie anzuführen. Denn man müsse bedenken, dass es in Schlanders weniger Geburten gebe als in Sterzing, und jene in Sterzing jetzt geschlossen werde, so Pixner abschließend.

Der Entwurf zum Gutachten wurde vom Gemeinderat mit einigen Ergänzungen der Süd-Tiroler Freiheit einstimmig angenommen.

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