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Die Schneckenpost

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Ein österreichischer Südtirol-Urlauber wartet seit sechs Wochen auf die Schuhe, die er in einem Bozner Hotel vergessen hat.

von Artur Oberhofer

Franz Sipka nimmt sich kein Blatt vor den Mund: „Dies ist nicht nur ein großer Imageschaden für Südtirol, sondern schlicht und einfach ein Skandal der italienischen Post.“

Recht hat er, der Herr Sipka!

Vor sieben Wochen hat der Mann aus Bad Ischl in Oberösterreich mit seiner Frau in Südtirol seinen Urlaub verbracht.

Franz Sipka erzählt sein Schneckenpost-Erlebnis:

„Wir haben in unserem Hotelzimmer in Bozen ein Paar Schuhe vergessen.

Nach Rückfrage im Hotel wurde uns zugesagt, dass wir die Schuhe mit der Post zugesendet bekommen.

Nachdem die Schuhe nach zwei Wochen noch immer nicht bei uns eingetroffen sind, haben wir im Hotel Rückfrage gehalten. Dort versicherte man uns, dass die Schuhe unmittelbar nach unserem Anruf per Post auf die Reise geschickt worden seien. Also warteten wir und warteten …

Nachdem vier Wochen vergangen und die Schuhe noch immer nicht bei uns in Oberösterreich eingetroffen waren, rief ich beim Tourismusbüro in Bozen an. Dort erklärte man uns, dass die in Südtirol aufgegebene Post zuerst nach Verona gebracht und von dort aus ins Ausland weitergeschickt werde.

Man sagte uns auch die Post in Südtirol nur unzulänglich funktioniert. Es wurde erwähnt, dass die Tabaktrafiken oft wochenlang keine Briefmarken ausgeben könnten.

Kurzum: Man sagte uns klipp und klar, dass die italienische Post überhaupt nicht funktioniert und viele Betriebe deswegen eine Privatfirma engagiert hätten beziehungsweise die Post im benachbarten Ausland aufgeben würden. Auch der Tourismusverein selbst greife wegen der skandalösen Zustände bei der italienischen Post auf die Dienste einer privaten Firma zurück.“

Franz Sipka wartet nun bereits mehr als sechs Wochen auf seine Schuhe, die er in einem Bozner Hotelzimmer verlassen hat. Die Postkarten, die der Oberösterreicher und seine Frau am Tag der Ankunft in Südtirol nach Österreich abgeschickt haben, sind nach vier Wochen an ihrem Zielort angekommen. Die Schuhe bis Montag noch nicht.

Franz Sipkas trauriges Fazit:

„Es ist mehr als bedauerlich, dass ein so wunderschönes und gastfreundliches Land wie es Südtirol ist, durch diese skandalösen Umstände einen Imageschaden bei den Gästen hinnehmen muss.“

 

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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