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„Das ist erschütternd“

Sportjournalist Hajo Seppelt (Foto: ARD/Sportschau)

Sportjournalist Hajo Seppelt (Foto: ARD/Sportschau)

Der ARD-Mann und Aufdecker des Russen-Staatsdopings, Hajo Seppelt, schließt eine Manipulation im Fall Alex Schwazer nicht aus. Es gebe Indizien, die in diese Richtung weisen. 

Hajo Seppelt ist einer der renommiertesten Sportjournalisten in Europa.

Er hat maßgeblich dazu beigetragen, dass das Staatsdoping der Russen aufgedeckt worden ist. Deswegen steht der mehrfach ausgezeichnete ARD-Mann derzeit in Rio auch unter Polizeischutz.

Im Morgengespräch mit Ariane Löbert auf Rai Südtirol hat Hajo Seppelt am Samstag auch zum Fall Alex Schwazer Stellung bezogen.

Hajo Seppelt hält eine Manipulation im Fall Schwazer für möglich.

Er sagte:

„Das, was die Schwazer-Verteidigung an Informationen vorgelegt hat, beispielsweise die Telefonmitschnitte (des von Schwazer schwer belasteten Arztes Giuseppe Fischetto, der sinngemäß sagte, Schwazer müsse eliminiert werden, Anm. d. R.) sind absolut erschütternd und zeigen, wie heuchlerisch und verlogen der Dopingkampf geführt wird.“

Die TAGESZEITUNG hat die Telefonmitschnitte am Samstag in der Print-Ausgabe veröffentlicht.

Hajo Seppelt sagte, es sei „ganz, ganz bitter“, dass Leute wie Giuseppe Fischetto noch in Gremien des italienischen und des Internationalen Leichtathletikverbandes säßen.

Im Fall Alex Schwazer sei die Situation für die Mitglieder des Internationalen Sportschiedsgerichtes „sehr schwierig“ gewesen, so der Investigativ-Journalist der ARD.

Seppelt im Interview:

„Es gab einen positiven Befund, es gibt Vermutungen, dass Schwazer gezielt Schaden zugefügt werden sollte, und das mag auch so sein. Das Problem für die Richter in Rio war, dass sie nach Fakten bewerten mussten. Das, was die Schwazer-Seite vorgebracht hat, hat eben nicht ausgereicht.“

Die Strafe gegen Alex Schwazer sei „sehr hart“. Hajo Seppelt erklärte außerdem, dass er Schwazers Trainer Alessandro Donati „überhaupt nicht zutraut, dass er konspirativ gehandelt hat“. Für Seppelt steht fest: Auch Donati ist ein Opfer.

Seppelt sagte wörtlich: „Die Situation ist so, dass es nicht genug Belege in Richtung Manipulation gegeben hat.“ Er selbst habe mit einem Vertreter des Internationalen Sportgerichtes gesprochen. Der sagte: Was die Verteidigung von Alex Schwazer vorgebracht habe, sei „mit Besorgnis zur Kenntnis genommen“ worden.

Nur: Die Indizien hätten nicht ausgereicht.

Den großen Hintergrundbericht von Artur Oberhofer mit den neuesten Enthüllungen zum Fall Schwazer lesen Sie in der PRINT-AUSGABE.

 

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