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Schuler auf Baustelle

Schuler auf Baustelle

Landesrat Arnold Schuler hat gemeinsam mit Agenturdirektor Rudolf Pollinger und Vertretern der Gemeinden die Projekte der Wildbachverbauung begutachtet.

Landesrat Arnold Schuler äußerte sich lobend über die schwierigen Arbeiten, die derzeit umgesetzt werden, vor allem jene an der Drau in Obervierschach. Eingehend unterhielt er sich mit Gemeindevertretern, Führungskräften und Technikern über die Gefahrenzonenplanung:

„Alle Maßnahmen des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung West, die derzeit umgesetzt werden, tragen dazu bei, rote bzw. blaue Gefahrenzonen zu entschärfen und damit die Sicherheit in den Wohngebieten zu erhöhen“, fasst Landesrat Schuler zusammen.

„Auch bei diesem Lokalaugenschein wurde deutlich, dass bei den Wasserschutzbauten zunehmend auf die Gefahrenzonenpläne regaiert wird; somit siehr man auch deren Wert und dass sich die Schwerpunkte bei Verbauungen verschieben“.

Als erste in der Reihe der Baustellen wurde ene am Hirschbrunnbach im Tauferer Tal in Augenschein genommen; dort ensteht eine Rückhaltesperre, die St. Georgen in der Gemeinde Bruneck vor der drohenden Gefahr durch Muren schützen soll. Mit dieser Baumaßnahme wird das Gebiet der roten und blauen Gefahrenzone im ausgewiesenen Gefahrenzonenplan entschärft. Derzeit befinden sich laut Gefahrenzonenplan der Gemeinde Bruneck viele Gebäude von St. Georgen in ausgewiesenen Gefahrenzonen.

„Es bestand also Handlungsbedarf“, erklärt Rudolf Pollinger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz, „und mit dem Bau dieses Rückhaltebeckens sind wir imstande, die Gefahr im Siedlungsraum stark einzudämmen“.

Die zehn Meter hohe Rückhaltesperre aus Stahlbeton kann bei Bedarf an die 40.000 Kubikmeter Geschiebematerial zurückhalten. Bis zum Spätherbst sollen auch zwei Dämme errichtet sein, welche die Rückhaltesperre an die Bergflanken anbinden und somit das Rückhaltebecken abrunden. Die Dämme werden beckenseitig mit Zyklopensteinen verstärkt, talseitig möglichst naturnah gestaltet und bepflanzt. Im Zuge der Arbeiten müssen Vorarbeiter Hubert Brugger und seine Männer auch das Bachbett talseitig der Rückhaltesperre auf einer Länge von 50 Metern mit Beton und Zyklopensteinen befestigen, um eine Tiefenerosion zu verhindern.

Die Baumaßnahme mit einem Kostenumfang von 1,2 Millionen Euro wird mit vom Staat zur Verfügung gestelltem (Fondo per lo sviluppo e la coesione FSC) Geld finanziert. Für Projekt und Bauleitung zeichnet Martin Moser vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost verantwortlich,

Das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost hat im vergangenen Jahr mit den Sanierungsarbeiten am Rudlgraben, einem Zubringer des Pidigbaches in der Gemeinde Welsberg-Taisten begonnen. Bei einem Lokalaugenschein vor zwei Jahren war festgestellt worden, dass im Unterlauf des Rudlgrabens sowohl die Sperren als auch die Ufermauern aus Mauerwerk Schäden aufwiesen. Einzelne Steine hatten sich bereits aus dem Verbund gelöst. Um dieses Problem zu lösen, wurde beschlossen, die schadhaften Bauwerke in den kommenden Jahren einer umfangreichen Sanierung zu unterziehen. 2015 wurde im untersten Bereich auf einer Bachlänge von rund 200 Metern gearbeitet. Jedes Jahr wird ein weiterer Abschnitt saniert.

Im Zuge der Arbeiten werden die Längsmauern von der Vegetation gesäubert, mit einem Hochdruckreiniger gereinigt und anschließend neu verfugt. Zudem wird die Künette gründlich von Material und Bewuchs befreit, um den Wasserabfluss zu gewährleisten. Für Projekt und Bauleitung zeichnet Thomas Gamper verantwortlich; für die Ausführung ist Vorarbeiter Gebhard Oberarzbacher mit seinen Arbeitern zuständig.

Derzeit werden vom Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost der Agentur für Bevölkerungsschutz zwei Projekte zum Schutz vor Hochwasser der Drau in Vierschach verwirklicht. Eine Baumaßnahme zum Hochwasserschutz von Obervierschach wird über das Förderprogramm EFRE 2014-20 finanziert. Oberhalb der St.-Magdalena-Brücke errichten Vorarbeiter Bernhard Leimgruber und sein Bautrupp auf einer Länge von etwa 100 Metern eine Uferschutzmauer mit einer aufgesetzten mobilen Hochwasserwand aus Aluminiumelementen. Der Uferschutz geht oberhalb der Siedlung in ein Dammsystem über, welches das gesamte Tal zwischen dem Rückgabekanal des E-Werks Sexten und der Staatsstraße mit einer Höhe von etwa zwei Metern abgeriegelt. Mit dieser 1,9 Millionen Euro teuren Maßnahme ist der Erhalt eines Großteils der bestehenden Überflutungsflächen im Bereich zwischen Innichen und Vierschach bei möglichst geringer Beeinträchtigung der betroffenen Grundbesitzer gewährleistet.

In Untervierschach wird über interne Mittel der Agentur für Bevölkerungsschutz ein zweites Projekt zum Schutz vor Wassergefahren verwirklicht: Auf einer Länge von rund 200 Metern entlang der Siedlung Untervierschach ist die Errichtung einer Uferschutzmauer mit anschließender Dammschüttung und mobilen Verschlusselementen für die Wege geplant. Diese Maßnahme soll rund 300.000 Euro kosten. Mit einem zweiten Baulos ist die Aufweitung und ökologische Neugestaltung auf Parzellen des Öffentlichen Wassergutes entlang der orografisch rechten Flussseite der Drau vorgesehen.

Hierfür werden voraussichtlich 115.000 Euro ausgegeben. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen rechts der Drau sollen als Überflutungsflächen erhalten bleiben. Für Projekt und Bauleitung ist Martin Moser zuständig. Die umfangreichen Arbeiten werden sich voraussichtlich bis Ende nächsten Jahres hinziehen. Dies auch deshalb, weil der Radweg in den Sommermonaten wegen der starken Nutzung möglichst wenig beeinträchtigt werden soll.

Der Gefahrenzonenplan der Gemeinde St. Martin in Thurn zeigt, dass einige Häuser in Peccei am Rù de Cendles in der roten Zone liegen. Um diese vor der Murgefahr zu schützen, die vom Bach ausgeht, errichtet das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost derzeit zwei Ablenkdämme, die bergseitig mit Zyklopensteinen verstärkt werden. Einer der Dämme soll 118 Meter lang und 4 Meter hoch, der zweite 143 Meter lang und 5 Meter hoch werden. Die Kosten liegen voraussichtlich bei rund 195.000 Euro. Für Projekt und Bauleitung zeichnet Amtsdirektor Sandro Gius verantwortlich, für die Ausführung Vorarbeiter Heinz Baumgartner mit seinem Bautrupp.

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