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„Fühle mich nicht als Verlierer“

karl polig

Der Wipptaler SVP-Bezirksobmann Karl Polig über die Niederlage im Kampf um die Geburtenstation – und seinen möglichen Rücktritt.

TAGESZEITUNG Online: Herr Polig, die Geburtenstation Sterzing wird am 31. Oktober schließen. Ihre Reaktion?

Karl Polig: Ich bin extrem enttäuscht. Wir haben zwei Jahre lang gekämpft, auch ich ganz persönlich. Die Landesregierung tut so, als wäre die Schließung unumgänglich, dabei hätte man meines Erachtens durchaus noch etwas machen können – gerade weil die Geburtenstation Sterzing deutlich besser dasteht als vergleichbare Krankenhäuser.

Über einen möglichen Parteiaustritt sagten Sie Ende Juni: „Bis die Sache nicht definitiv ist, treffe ich keine Entscheidung.“ Was nun?

Ad hoc möchte ich das nicht entscheiden. Ich werde noch ein paar Nächte darüber schlafen und einen möglichen Rücktritt mit meinen Gremien beraten. Aber natürlich bin ich in einer extrem unangenehmen Situation.

Ist Sterzing das Bauernopfer in der Sanität?

Ja, so müssen wir uns fühlen. Die Geburtenstation in Sterzing wird geschlossen, um das Leben der anderen Krankenhäuser zu erleichtern.

War Bürgermeister Fritz Karl Messner schon vor einem Jahr weitsichtig genug, den Kurs der Volkspartei zu erkennen?

Nein, überhaupt nicht, im Gegenteil. Er hat die SVP verlassen, während wir in Sachen Sanität noch einiges erreicht haben. Dass die Neuroreha aufrechterhalten und aufgestockt wird, ist unser Erfolg. Ich fühle mich jedenfalls nicht als moralischer Verlierer, denn wer nicht kämpft, hat schon verloren. Letztendlich zählt aber der Erfolg – und der ist ausgeblieben.
Droht im Wipptal jetzt der Aufstand?

Die Leute sind extrem aufgebracht, für den Donnerstag ist eine Demonstration angesagt. Auch innerhalb der Partei wird es klärende Gespräche brauchen.

Werden Sie bei der Demonstration anwesend sein?

Ich werde sicher nicht mit einer Fackel durch die Stadt laufen. Wenn, dann gehe ich hin und sage dort meine Meinung. Dass wir gekämpft haben, dass ich mich eingesetzt habe. Ich habe nämlich keine Lust, mich als Vertreter der SVP beschimpfen zu lassen.

Interview: Anton Rainer

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