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Brustkrebs

Eins ist klar, heiter ist das Thema Brustkrebs nicht. Aber „Ma Ma“ des baskischen Regisseurs Julio Medem ist keineswegs trist. Das VIDEO.

Wenn ich weiß, dass Penélope Cruz die Hauptrolle spielt, gehe ich ohne zu zögern in jeden Film. Die Spanierin ist nämlich nicht nur eine ausgezeichnete Schauspielerin, sie sucht sich ihre Rollen auch sehr genau aus. „Ma Ma“ hat sie auch mitproduziert. Regisseur Julio Medem zählt mit Almodòvar zu den spanischen Regisseuren, die ihre persönliche Filmsprache entwickelt haben.

Medem erzählt die Geschichte von Magda, einer schönen jungen Frau, die im Spanien unserer Tage lebt. Ihre geliebte Arbeit als Lehrerin hat Magda gerade verloren. Ihr Mann, ein Uniprofessor, treibt sich mit Studentinnen herum. Magda sorgt sich um ihre Zukunft und um die ihres Sohnes. Der Bub spielt gern und gut Fußball.

Arztvisite: der Gynäkologe muss Magda mit einer Diagnose konfrontieren, die sehr viele Frauen bekommen. Brustkrebs. Sie versucht es mit Fassung zu tragen, hofft darauf, zu den statistisch 70 Prozent zu gehören, die gesund werden. Medem schildert die einzelnen Schritte von der Diagnose bis zur Chemo sehr nüchtern, Cruz spielt umwerfend, und die Story nimmt einen ungewöhnlichen Verlauf. Hauptfigur und Geschichte versuchen, positiv zu bleiben, obwohl das Schicksal grausam zuschlägt, nicht nur in Magdas Leben. Auch Magdas Zufallsbekanntschaft Arturo muss mit einem schweren Schlag fertigwerden.

„Ma Ma“ entwickelt einen ganz eigenen Ansatz. Distanziert und realistisch erzählt der Film die harten Fakten, gleichzeitig weist er aber behutsam darauf hin, um wieviel leichter Schweres im Leben werden kann, wenn die Menschen gut miteinander umgehen. Penélope Cruz modelliert diese Facetten gekonnt, und schon allein deshalb ist „Ma Ma“ sehenswert.

„Ma Ma“  (E/F 2015), 111 Min., Regie: Julio Medem, mit Penélpoe Cruz, Luis Tosar. Bewertung: Sehenswert, auch wenn grad heiterer Sommer ist

Was es noch gibt: „Vor der Morgenröte“ von Maria Schrader mit Josef Hader ist nur noch bis Mittwoch zu sehen. Empfehlenswert

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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