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Spanische Premiere

Der König Kantables

Der König Kantables

Nach dem Teatro Massimo in Palermo inszeniert Manfred Schweigkofler zum zweiten Mal Alexander Zemlinskys Oper „Der König Kandaules”. Diesmal im Teatro de la Maestranza in Sevilla.

2012 hat Manfred Schweigkofler Alexander Zemlinskys Oper „Der König Kandaules” im Teatro Massimo in Palermo inszeniert. Mit großem Erfolg und nachhaltiger Wirkung. Warum sonst sollte das Teatro de la Maestranza in Sevilla sonst die italienische Erstaufführung aus Palermo übernehmen?

Zemlinsky schrieb in den Jahren 1935 bis 1939 an der Oper Der König Kandaules nach einem Drama von André Gide. In diesen Jahren floh er vor den Nationalsozialisten nach New York und hoffte, das Werk dort zu vollenden, was ihm aber nicht gelang, denn die von ihm als „ultramodern“ bezeichnete Oper fand dort keinen Abnehmer. Das Werk blieb unvollendet und wurde erst 1996 in Hamburg von Anthony Beaumont vervollständigt uraufgeführt. So ist Kandaules ein wenig gespieltes und eher unbekanntes Werk des Komponisten.

Manfred Schweigkofler

Manfred Schweigkofler

Die Geschichte des Königs, der es nicht erträgt, dass niemand außer ihm seine Frau sehen darf und der sie daher zwingt, sich vor seinen Freunden und seinem Hof zu enthüllen, behandelt ein immer wieder verarbeitetes Thema des Künstlers, der sein Werk verliert, indem er es in die Öffentlichkeit gibt. Erzählt werden die Geschehnisse aus der Sicht des armen Fischers Gyges, der dem König bedürfnislos erscheint und ihn damit provoziert. Kandaules überredet Gyges, mit Hilfe eines magischen Ringes, der den Träger unsichtbar macht, seiner Frau beizuwohnen. Als diese den Betrug entdeckt, fordert sie Gyges auf, Kandaules zu töten und krönt ihn dann zum neuen König.

Schweigkofler ist nach seinem Abgang vom Stadttheater Bozen zum vielbeschäftigten Opernregisseur avanciert. Nach Anfängen in Bozen, inszenierte er in Philadelphia Gounod´s Romeo & Juliette, für die Finnish National Opera Helsinki inszeniert er einen „Gothic Verdi“, die vieraktige Version von Don Carlo (2012). Das San Carlo di Napoli vertraute ihm die ersten Rusalka-Inszenierung überhaupt in Neapel an (Januar 2013), im März 2013 nahm die Staatsoper Prag der finnische Don Carlo wieder auf.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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