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Briefe von Philipp

Briefe von Philipp

Um die Wogen im parteiinternen Flughafen-Streit rechtzeitig zu glätten, verschickte Philipp Achammer Mitte dieser Woche einen Brief an die Unterlandler SVP-Vertreter.

Nicht nur im Landtag sorgte das Flughafen-Referendum in den vergangenen Wochen für parteiinternen Streit – auch der Unterlander Parteiflügel konnte mit Plakataktionen, einseitigen SVP-Zeitschriften und offensiver Airport-Werbung nicht viel anfangen.

Um die Wogen vor dem kommenden Sonntag zu glätten, verschickte Obmann Philipp Achammer Mitte dieser Woche einen Brief, der TAGESZEITUNG Online vorliegt. Im Nachfolgenden der vollinhaltliche Wortlaut.

Sehr geehrte SVP-Ortsobfrauen und Ortsobmänner,
sehr geehrte SVP-Bürgermeisterinnen und Bürgermeister,

ich wende mich auf diesem Wege an euch, nachdem ich mir bewusst bin, dass einige Initiativen betreffend die Volksbefragung zum Flughafen, unter anderem auch die Sonderausgabe der Parteizeitschrift „ZiS“, zu Unmut in euren Ortsgruppen geführt hat.

Wie ihr bereits wisst, hat sich der SVP-Parteiausschuss frühzeitig mit dem Entwicklungskonzept zum Flughafen auseinandergesetzt und sich mehrheitlich dafür ausgesprochen, weshalb dies auch die offizielle Parteilinie zur Volksbefragung ist. Ich stehe als Parteiobmann aber dafür ein, dass es in der Südtiroler Volkspartei keinen Maulkorb oder Kadavergehorsam geben darf – jede und jeder, jedem Gebiet, jeder Ortsgruppe steht es selbstverständlich frei, die eigene (auch kritische und ablehnende) Meinung nicht nur zu vertreten, sondern auch offen kundzutun. Ich bedauere, dass diese Grundhaltung, die es in einer Sammelpartei geben muss, nicht zu jedem Zeitpunkt klar und eindeutig erschien.

Es liegt in unserer gemeinsamen Verantwortung nun dafür zu sorgen, dass die Volksbefragung zum Flughafen nicht zu einer weiteren Belastungsprobe für die Partei wird. Denn wir haben keinen Grund dazu! Es war nämlich die Südtiroler Volkspartei, welche die Volksbefragung zu jedem Zeitpunkt wollte und deshalb auch selbst beantragt hat. Mit der Volksbefragung muss eine endgültige Entscheidung zu einem Projekt getroffen werden, welches uns in der Vergangenheit bereits zu viel an Glaubwürdigkeit gekostet hat. In diesem Sinne war und ist die Volksbefragung die einzig richtige Entscheidung, die Bevölkerung hat das Wort!

Lassen wir daher die Bürgerinnen und Bürger entscheiden! Jede und jeder wird sich selbst ein Bild machen und eine bewusste und verantwortungsvolle Entscheidung treffen, davon bin ich fest überzeugt. Am Tag nach der Volksbefragung wird es an uns liegen, geschlossen zu einer demokratisch getroffenen Entscheidung zu stehen – denn die Südtiroler Volkspartei hat bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass über schwierige Sachentscheidungen auch gestritten werden kann, nach einer Entscheidung aber Geschlossenheit besteht – und bestehen muss, im Interesse unseres Landes!

Abschließend liegt mir viel daran zu betonen, dass die Südtiroler Volkspartei auch weiterhin die Partei der Meinungsvielfalt sein wird. Ich möchte als Parteiobmann auch weiterhin Garant dafür sein.

Mit besten Grüßen,

Philipp Achammer
Parteiobmann

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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