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Pro und Contra

Die geplanten Destinationen im Entwicklungskonzept. Grafik: Forum Flughafen

Die geplanten Destinationen laut Entwicklungskonzept.
Grafik: Forum Flughafen

Am Samstag starten die ersten Charterflüge vom Flughafen Bozen. Gleichzeitig findet in Meran ein Pro-Flughafen-Familienfest statt – und in Leifers eine große Kundgebung der Gegner.

von Heinrich Schwarz

Nach fast einem Jahr Geisterstimmung am Flughafen Bozen kommt wieder etwas Leben in die Bude. Zumindest an den Wochenenden. Mit Samstag starten die sommerlichen Charterflüge zu den Feriendestinationen in Italien und Kroatien: Cagliari, Olbia, Lamezia Terme, Catania und Zadar. Laut der Flughafen-Gesellschaft ABD sind die Charterflüge mit einer durchschnittlichen Auslastung von über 82 Prozent gut gebucht.

Während die inneritalienischen Flüge von der Athesia-Gesellschaft „Aveo Tours“ organisiert werden, bietet die Falkensteiner-Gruppe die Flüge nach Kroatien an. Flughafen-Präsident Otmar Michaeler ist übrigens Manager der Falkensteiner-Gruppe. Und der Präsident der Handelskammer, Michl Ebner, ist Direktor der Athesia. Die Handelskammer will den Flughafen bekanntlich mitfinanzieren.

Den Start der Sommersaison nimmt das Forum Flughafen – eine Plattform der Airport-Befürworter HGV und Unternehmerverband – als Anlass für ein Familienfest, das am Samstag ab 10.00 Uhr am Meraner Sandplatz stattfindet. Das Motto: „Ja zu unserem Flughafen“.

Auf der Wahlveranstaltung im Hinblick auf die Flughafen-Volksbefragung will das Forum mit den geplanten Flugdestinationen werben, die im Entwicklungskonzept für den Bozner Airport vorgesehen sind. Darunter Rom, Wien, London, Amsterdam, Hamburg, Berlin, Stuttgart, Düsseldorf, Warschau, Paris, Oslo, Stockholm, Kopenhagen, Moskau, Kiew, Madrid, Ibiza, Mallorca, Catania, Dubrovnik, Zagreb, Kreta und Zypern.

Für drei große Flughafen-Gegner – den Dachverband für Natur- und Umweltschutz, den Alpenverein und den Heimatpflegeverband – ist der Flugplan nichts anderes als ein Wunschzettel. Die Organisationen haben den Flugplan aus dem Entwicklungskonzept laut eigenen Angaben von Mobilitätsexperten analysieren lassen. Am Freitag werden die Ergebnisse im Detail vorgestellt.

Etwas wurde aber bereits vorweggenommen: „Selbst im Base-Case-Szenario und bei sehr wohlwollender Überprüfung kommt man auf rund ein Viertel weniger Passagiere als die Konzept-Autoren. Damit landet man bereits unter der von der Landesregierung geforderten Mindestpassagierzahl von jährlich 170.000.“

Wer Flughafen-Befürworter und –Gegner in Aktion sehen will, kann nach dem Familienfest in Meran übrigens nach St. Jakob bei Leifers fahren. Dort findet am Samstag 16.00 Uhr ein Protestmarsch gegen den Flughafen statt. Start ist beim Parkplatz Süd des Gemeindefriedhofes Bozen. Endpunkt ist der Innenhof der Grundschule St. Jakob.

Ab 17.00 Uhr sind Reden geplant. Zu hören sind der Bürgermeister von Leifers, Christian Bianchi, dessen Vize Giovanni Seppi, der Bürgermeister von Pfatten, Allessandro Beati, dessen Amtskollege aus Eppan, Wilfried Trettl, AVS-Präsident Georg Simeoni, Dachverbands-Geschäftsführer Andreas Riedl, der Leiferer Bauernbund-Obmann Florian Pfeifer – und: Ex-SVP-Senator Oskar Peterlini, der in letzter Zeit mit heftigen Attacken gegen Landeshauptmann Arno Kompatscher auffällt.

Ein Fest wird es am Samstag ab 19.30 Uhr übrigens auch bei den Gegnern des Flughafens geben in St. Jakob.

LESEN SIE IN DER FREITAG-AUSGABE DER TAGESZEITUNG:
Hält sich die SVP in Sachen Flughafen zurück, um bei einem Nein nicht als Verlierer dazustehen? Arno Kompatscher kontert – und findet sogar im Unterland Befürworter.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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