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Vitamin B(ergmeister)

Sparkasse_Cassa di Risparmio 2Konrad Bergmeister ist am Mittwoch zum neuen Präsident der Stiftung Sparkasse gewählt worden. Er folgt auf Karl Schaly Pichler. Kritik kommt von den Grünen.

Konrad Bergmeister ist neuer Präsident der Stiftung Sparkasse.

Der BBT-Koordinator und Präsident der Freien Uni Bozen ist am Mittwoch zum Nachfolger von Karl Schaly Pichler gewählt worden.

Der ehemalige Messe-Direktor Reinhold Marsoner hat auf eine Kandidatur verzichtet.

Der erst vor zwei Wochen neu gewählte Stiftungsrat, laut Statut der Stiftung Südtiroler Sparkasse das oberste Führungsgremium, hat in seiner ersten Sitzung den neuen Präsidenten, Vizepräsidenten, Verwaltungs- und Aufsichtsrat gewählt.

Der neue achtköpfige Verwaltungsrat setzt sich wie folgt zusammen:

Konrad Bergmeister (Präsident), Marialetizia Ragaglia (Vizepräsidentin), Luca Collareta (Meran), Thomas Demetz (St. Christina), Ingrid Hofer-Walch (Meran), Reinhold Marsoner (Eppan), Gunther Waibl (Bruneck), Klaus Widmann (Bozen),

Dem Aufsichtsrat hingegen gehören an: Renate Mattivi (Auer), Gerd Baumgartner (Bruneck), Francesca Pasquali (Bozen)

BergmeisterAufgabe des neuen Verwaltungs- und Aufsichtsrates wird nicht nur die Fortschreibung der Fördertätigkeit der Stiftung – die Bilanz sieht für das laufende Geschäftsjahr Förderungen in Höhe von 8,5 Millionen Euro vor – sein, sondern er wird sich auch in Kürze mit brisanten Themen wie die Haftungsklage gegen ehemalige Mitglieder des Verwaltungsrates, Aufsichtsrates und den ehemaligen Generaldirektor der Südtiroler Sparkasse AG, mit der Realisierung der Entlastungseinrichtung für Personen mit Demenzerkrankung gemeinsam mit der Gemeinde Margreid sowie der Südtiroler Alzheimergesellschaft (ASAA) in Margreid, der Sanierung und Wiederbelebung des Waaghauses in Bozen als neuen Kulturtreffpunkt und der formalrechtlichen Übernahme einer der bedeutendsten Liegenschaften Bozens, nämlich dem Sparkassengebäude am Waltherplatz befassen.

Ein weiteres nicht unbedeutendes Thema wird die neue Stiftungssatzung sein, die in Folge des Abkommens mit dem Finanzministerium, welches im Februar d.J. unterfertigt wurde, wesentliche Aspekte für die Zukunft der Stiftung neu regeln wird.

Der scheidende Stiftungspräsident Karl Franz Pichler zeigte sich erfreut über die erfolgte Wahl und brachte seiner Zuversicht Ausdruck, dass die neue Führungsmannschaft/-frauschaft die bevorstehenden Herausforderungen mit Bestimmtheit im Interesse von Land und Bevölkerung meistern werde.

Die Grünen hatte die (bevorstehende) Ernennung Bergmeisters bereits am Nachmittag als eine „Überdosis Vitamin B für Südtirol“ kritisiert: BBT, Bildung, Bank – Konrad Bergmeister an der Spitze von Basistunnelgesellschaft, Universität und Stiftung Sparkasse.

In der Ausssendung heißt es:

„Heute soll Konrad Bergmeister zum Präsidenten der Stiftung Sparkasse gekürt werden und damit an die Spitze des Haupteigentümers der größten Bank in Südtirol treten.

Dies wird in der Öffentlichkeit scheinbar völlig widerstandslos hingenommen, wäre aber eine Konzentration von Macht und Einfluss wie aus den besten Zeiten Durnwalders, die in dieser Verflechtung dem Land keinesfalls gut täte. Bergmeister wäre damit mehr als ein Spitzenexponent, sondern gleichsam ein Schatten-Landeshauptmann an drei strategischen Schaltstellen.

Hans Heiss

Hans Heiss

Ganz abgesehen davon, dass es ihm schwer fallen würde, den drei Positionen mit gleich gewichtetem Einsatz nachzukommen.

Während wir Grünen dies im Falle des BBT kaum bedauern würden, wäre es für die Freie Universität Bozen, deren dringender Reformprozess angelaufen ist, kein gutes Signal.

Zudem steht die Vereinbarkeit der Präsidentschaft von Stiftung und Universität auf dem Prüfstand, da nach staatlicher Norm eine Doppelpräsidentschaft über eine fördernde und geförderte Institution nicht zu lössig ist.
Und ob dieses Bergmeister-Tris schließlich für Stiftung und Bank eine zielführende Option wäre, darf bezweifelt werden.

Wir Grüne sehen diese neue Machtkonzentration mit großer Sorge, zumal sie der Linie einer Entfilzung, für die sich die Landesregierung 2014 erklärt hat, grundlegend widerspricht.

 

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