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Kein Plan B

flüchtlinge puWo werden Flüchtlinge im Pustertal untergebracht, wenn sie es nicht über die Grenze schaffen? Diese Frage beschäftigt vor allem die Gemeinden in Grenznähe, aber zumindest die Bezirksgemeinschaft weiß keine Antwort darauf.

von Silke Hinterwaldner

Bernd Ausserhofer stellt jene Fragen, die viele in diesen Tagen und Monaten brennend interessieren: „Welche geplanten Unterkünfte für Flüchtlinge sind der Bezirksgemeinschaft im Pustertal bekannt?“

Diese und ähnliche Fragen hat der Freiheitliche Gemeinderat aus Bruneck an Roland Griessmair, den Präsidenten der Bezirksgemeinschaft Pustertal, gerichtet. Schließlich sind Flüchtlingsströme nicht nur für die Grenze am Brenner ein Thema.

Auch an den kleineren Grenzübertritten im Westen und im Osten des Landes könnten in Zukunft, Menschen auf der Flucht in Richtung Norden unterwegs sein. Aber was passiert, wenn Österreich diese Flüchtlinge an der Grenze in Winnebach abweist? Wo werden sie untergebracht? Wer kümmert sich um diese Menschen?

Eine Antwort auf all diese Fragen hat Bernd Ausserhofer nicht bekommen. In der Antwort des Präsidenten heißt es lediglich: „Derzeit sind der Bezirksgemeinschaft Pustertal keine weiteren vom Land geplanten Unterkünfte bekannt.“ Und weiter: „Für die Unterbringung in Kasernen im Raum Pustertal gibt es derzeit keine Anzeichen.“

Ausserhofer nennt dies eine Politik der Geheimhaltung. Der Brunecker Gemeinderat glaubt nicht daran, dass es keine konkreten Pläne für die Unterbringung von Flüchtlingen gebe. Schließlich habe auch Landeshauptmann Arno Kompatscher bereits laut darüber nachgedacht, wie man Militärareale nützen oder Containersiedlungen errichten könnte. Es sei offensichtlich, dass man dem Volk derzeit  Informationen vorenthalten will, um es zu beruhigen.

Ausserhofer: „Ich bin der festen Überzeugung, dass die Bürgermeister und die Bewohner wissen sollten, was auf sie zukommt. Ich verstehe nicht, warum man hier nicht mit der Wahrheit herausrücken kann.“ Er erinnert daran, dass im Jugoslawienkrieg in den 90er Jahren 800 Albaner nach Welsberg gekommen waren. Sie wurden damals in der Kaserne untergebracht. Viele von ihnen sind dann im Pustertal geblieben.

Genau das möchte Ausserhofer nicht. Er sagt:

„Die Bezirksgemeinschaft sollte alle Vorkehrungen treffen, um die gestrandeten Menschen an der Grenze human zu betreuen  und sie dann in die von der Regierung zu diesem Zweck bereitgestellten Hot Spots zu überstellen. Auf keinen Fall sollten Vorkehrungen getroffen werden, um Zuwanderer langfristig unterzubringen.“

Die Weichen, um dieses Ziel zu erreichen, sollte die Bezirksgemeinschaft bereist am Dienstag stellen. In Bruneck kommen die meisten Zuwanderer heute aus Albanien oder dem Kosovo. In Zukunft könnten vermehrt Menschen aus Pakistan und Flüchtlinge aus Afrika und dem arabischen Raum dazukommen. Deren Lebensformen würden sich aber noch stärker von der europäischen Kultur unterscheiden. „So“, meint Ausserhofer, „müsste eigentlich klar sein, dass eine Integration kaum zu schaffen ist.“

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