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Auer, Brenner (BZ, Italy)

Manu Khalils Spielfilm „Die Schwalbe“ spielt in Kurdistan und lässt erahnen, warum jemand abhaut, wenn er nicht sterben will.

Manu Khalils Spielfilm „Die Schwalbe“ spielt in Kurdistan und lässt erahnen, warum jemand abhaut, wenn er nicht sterben will.

Die Fremden kommen. Filme zum Thema Flucht beim Filmfestival Bozen

von Renate Mumelter

Aktuelles: „De passn net do her“ sagt der eine ins Mikrophon, „wenn de kemmen, konn man net amol mehr spaziern gian“ sagt die andere. Beide leben in Auer. Es geht um knapp 50 Flüchtlinge, die dort untergebracht werden sollen. Viele, sehr viele Aurer wollen „die“ nicht. Weil sie sie nicht wollen. Und damit basta. Gänsehaut.

„Lampedusa im Winter“ : „De passn net do her“

„Lampedusa im Winter“ : „De passn net do her“

Vor kurzem waren die deutsche NPD und die italienische Forza Nuova zur Demo gegen Flüchtlinge nach Bozen gekommen. Sie wollen „die“ auch nicht. Oben am Brenner schnaubt derzeit gerade der österreichische Verteidigungsminister drohend durch die Gegend. Die Österreicher wollen „die“ nicht. Wenn sie sich doch nur alle in Luft auflösen würden. Etwas in der Richtung gab es vor einigen Jahrzehnten schon einmal.

Aber was hat das alles mit dem Filmfestival Bozen zu tun? Einiges. Beim Festival gäbe es die Möglichkeit, sich ein Bild zu machen. Herz und Verstand über das Thema Flucht und Migration zu informieren, zu sehen, was in der großen weiten Welt so geschieht. Hier ein paar Tipps: Manu Khalils Spielfilm „Die Schwalbe“ spielt in Kurdistan und lässt erahnen, warum jemand abhaut, wenn er nicht sterben will. Khalil weiß, wovon er erzählt. Er ist in Kurdistan-Syrien geboren und lebt in der Schweiz. Der Film lohnt sich. „Lampedusa im Winter“ von Jakob Brossmann erzählt von Lampedusa, von den Menschen dort und denen, die dort ankommen (oder auch nicht).

Er hat einen moderneren Ansatz als Rosi in seinem „Fuocoammare“, der bereits in Bozen zu sehen war. Brossmann zeigt neue Perspektiven. „Show all this to the world“ von Andrea Deaglio berichtet von den Protesten der Flüchtlinge im Juni letzten Jahres an der Grenze in Ventimiglia. „My Escape“ von Elke Sasse bringt Videos zusammen, die Flüchtlinge selbst gedreht haben, „The Right of Passage“ von Oliver Ressler und Zanny Berg setzt sich mit dem Recht aller Menschen auf Bewegungsfreiheit auseinander. Ein Gespräch zum Thema gibt es heute um 17 Uhr in der Galerie ar/ge Kunst.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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