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Sparsames Land

Sparschwein geldDie Sparquote in der Region Trentino-Südtirol ist italienweit am höchsten. Die Details einer aktuellen Studie.

Die italienische Wirtschaftszeitung Il Sole24Ore hebt hervor, dass die Bevölkerung der Länder Südtirol und Trentino 2015 im italienischen Vergleich am besten in der Lage war, zu sparen und dabei auch auf Aktien und andere Wertpapiere zu setzen. Landeshauptmann Arno Kompatscher hebt hervor, dass vor allem Herr und Frau Südtiroler für diese bemerkenswerten Daten gesorgt haben.

Eine aktuelle Umfrage des italienischen Forschungsinstituts Ipsos liegt dem Artikel der italienischen Wirtschaftszeitung Il Sole24Ore zugrunde, der am gestrigen 8. Februar den Titel trägt „Al Trentino il primato delle azioni“ (Dem Trentino der Spitzenwert bei den Aktien).

Wie so oft ist damit allerdings die gesamte Region Trentino-Südtirol gemeint. Es geht um eine Umfrage, die Acri, der italienische Verband der Stiftungen und Sparkassen, dem Forschungsinstitut Ipsos in Auftrag gegeben hat. Daraus geht hervor, dass es in den Ländern Südtirol und Trentino 48 Prozent der befragten Bürger gelungen ist, im Monat zuvor einen Teil ihrer Einkünfte auf die Seite zu tun.

An zweiter Stelle in Italien rangiert die Region Venetien mit einer Sparquote von lediglich 36 Prozent – die Lombardei erreichte gar nur 32 Prozent. Die meisten italienischen Regionen erreichen nur eine Sparquote, die etwa halb so groß ist wie die Südtirols.

Vor allem aber sei es interessant, dass Südtiroler und Trentiner stärker in Aktien und Investmentfonds (OICR) investiert waren als die Bürger anderer Regionen, hebt das Wirtschaftsblatt mit Anerkennung hervor. Eine breitere Nutzung aller verfügbaren Finanzprodukte würde die Effizienz des Finanzmarktes erhöhen.

Dies wiederum reduziert die Abhängigkeit der Unternehmen von den Banken in Punkto Unternehmensfinanzierung. Der Sole24Ore betrachtet diese Entwicklung als Humus, aus dem eine neue Denkweise hervorgehen kann.

Landeshauptmann Kompatscher hebt in diesem Zusammenhang hervor, dass vor allem Südtirol zu diesen Ergebnissen beigetragen hat. „Laut Jahrbuch der Banca d’Italia 2015, das die Wirtschaftsdaten in unserer Region analysiert, sind die Trentiner stärker in italienischen Bankanleihen (um 4,8 Milliarden Euro) und Staatspapieren (um 1,5 Milliarden Euro) investiert, aber nur um gut 2 Milliarden Euro in Aktien und Investmentfonds. Bei den Südtirolern lag dieser Wert um mehr als 50 Prozent höher“, so Kompatscher.

Das, obwohl sich die Ersparnisse im Jahr 2015 auch in Südtirol um 7,1 Prozent von Wertpapieren aller Art in Richtung Liquidität am Bankkonto verlagert haben, wie sich aus dem Jahrbuch weiter ablesen lässt. „Diese beiden Werte, also die höchste Sparquote der Südtiroler und ihre mehr oder minder aktive Teilnahme am Finanzmarkt, zeigen, dass es unseren Bürgern vergleichsweise gut geht, und sie sich auch bei solchen Vergleichen positiv vom übrigen Italien abheben.“

Es ließe sich allerdings eine weitere Verbesserung in diese Richtung erreichen, räumt der Landeshauptmann ein: „Denn immerhin fast 6 Milliarden Euro der Südtiroler Bürger blieben als Liquidität in den Bankeinlagen liegen, mittlerweile ohne jegliche Rendite. Und dieser Wert hat 2015 sogar zugenommen. Diesbezüglich könnten sich die Bürger entsprechend beraten lassen, um nach Alternativen zu suchen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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