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Kein Zutritt

Kein Zutritt

Weil ein Brixner Gasthofbesitzer „Sanierungsarbeiten“ plant, werden zwei langjährige Untermieter unsanft vor die Tür gesetzt. Nun leben beide auf der Straße.

Von Anton Rainer

Eine besonders luxuriöse Bleibe waren die beiden Zimmer nie gewesen: 240 Euro für knapp 20 Quadratmeter, und eine Dusche, die immer mal wieder ihren Dienst versagte. „Dann“, erzählt Irmengard Messner, „sagte man Fatima und ihrem Bruder, sie sollten sich doch im Fluss waschen.“ Erst nach Protesten habe man daraufhin die Miete vorübergehend gesenkt.

Kulant ist anders – aber immerhin, es war ein Zuhause.

Die Rede ist vom Landwirt, ein älteres, sanierungsbedürftiges Gasthaus im Norden Brixens, das seiner Funktion, der Bewirtschaftung von Gästen auf bescheidenem Ein-Sterne-Niveau, schon länger nicht mehr gerecht wurde.

Dem slowenischen Geschwisterpaar, das seit fünf Jahren brav seine Miete bezahlte und im dritten Stock zwei getrennte Zimmer bewohnte, war das einerlei. Man verstand sich ausreichend gut mit der 92-jährigen, kinderlosen Besitzerin – und wenn es mal Streit gab, vermittelte Irmengard Messner, eine Brixner Sozialarbeiterin und gemeinsame Freundin. Während Fatima tagsüber in einer Gärtnerei arbeitete, half Messner bei allen Formalitäten: Wohnsitzmeldung, Steuererklärung, Müllgebühren – normaler Papierkram für ein normales Leben.

Das alles änderte sich erst vor rund zwei Wochen, als auf den Zimmertüren der Geschwister ein weißer Din-A4-Zettel klebte. Der Inhalt: „WEGEN SANIERUNGSMAßNAHMEN WERDEN SIE ERSUCHT DIE ZIMMER BIS SPÄTESTENS 31.01.2016 ZU RÄUMEN.“ Es ist der erste Kontakt, den Fatima und ihr Bruder zu ihrem vermeintlichen neuen Vermieter haben: Dem Neffen der 92-jährigen Besitzerin. Bis heute ist es der einzige Kontakt geblieben.

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Bitte Räumen: Das „Kündigungsschreiben“

Zwei Wochen später hält „DIE GESCHÄFTSLEITUNG“ Wort – das Geschwisterpaar steht vor verschlossenen Türen. Trotz bezahlter Miete und jahrelangem Wohnverhältnis wurden die Schlösser einfach ausgetauscht. Ist das rechtens?

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