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Das Russen-Festival

Das Podium bei den Herren (Fotos: Manzoni)

Das Podium bei den Herren (Fotos: Manzoni)

Anton Shipulin aus Russland gewann am Samstag das Verfolgungsrennen der Männern beim Biathlon-Weltcup in Antholz. Die Südtiroler Athleten enttäuschten.

Nur zwei Stunden nach dem Triumph von Ekaterina Yurlova freuten sich Russlands Biathleten beim Weltcup in Antholz über einen weiteren Sieg: Anton Shipulin gewann das Verfolgungsrennen der Männer und stoppte somit den Triumphzug von Simon Schempp in der Südtirol Arena.

Eigentlich war im Antholzer Biathlonzentrum alles angerichtet für die nächste Schempp-Party. Doch der 27-Jährige Deutsche, der nach seinem Sprintsieg – den fünften in Serie im Südtiroler Weltcuport – als erster in die Loipe ging, musste diesmal Anton Shipulin den Vortritt lassen.

Der Russe zielte am Schießstand zwar einmal mehr daneben, doch Schempp warf sein Fehler beim letzten Stehendschuss aus der Bahn. Shipulin raffte sich schneller auf und enteilte seinem Widersacher. Der erste Saisonsieg war ihm nicht mehr zu nehmen. Insgesamt ist dies für Shipulin bereits der vierte Erfolg in Antholz.

Hinter dem Führungsduo leisteten sich Johannes Thingnes Bø und der Gesamtweltcupführende Martin Fourcade ein spannendes Kopf-an-Kopf-Duell, das der Norweger schließlich für sich entschied. Fourcade, der als 28. gestartet war, musste sich nach seiner unglaublichen Aufholjagd mit Platz vier zufrieden geben.

Die Azzurri enttäuschen

Die Athleten der Gastgebernation spielten im Verfolgungsrennen keine tragende Rolle. Der Rasner Dominik Windisch belegte als Bester des italienischen Teams den 27. Platz. Lukas Hofer rutschte nach Rang 12 im Sprint auf den 34. Platz zurück. Christian De Lorenzi wurde 44.. Alle drei Azzurri leisteten sich fünf Schießfehler.

Das Weltcupprogramm in Antholz wird am Sonntag mit den Staffelrennen abgeschossen.

Biathlon-Weltcup in Antholz (ITA):

Verfolgung Männer, 12,5 km

  1. Anton Shipulin (RUS) 31:51,9 Minuten (2 Schießfehler)
  2. Simon Schempp (GER) +10,3 (1)
  3. Johannes Thingnes Bø (NOR) +14,1 (3)
  4. Martin Fourcade (FRA) +17,5 (0)
  5. Arnd Peiffer (GER) +34,7 (1)
  6. Simon Eder (AUT) +35,8 (2)
  7. Anton Babikov (RUS) +38,9 (1)
  8. Tajrei Bø (NOR) +51,8 (2)
  9. Dominik Landertinger (AUT) +52,8 (2)
  10. Evgeniy Garanichev (RUS) +55,8 (3)
  1. Dominik Windisch (ITA/Rasen) +2:10,4 Minuten (5)
  2. Lukas Hofer (ITA/Montal) +2:29,4 (5)
  3. Christian De Lorenzi (ITA) +3:20,8 (5)

Stimmen zum Rennen

Anton Shipulin (RUS), Sieger: Ich musste in dieser Saison lange auf den ersten Sieg warten. Nun ist er endlich da und ich bin happy darüber. Meine Gegner haben mir heute die Chance gegeben, denn Simon machte denselben Fehler wie ich und das habe ich ausgenutzt. Ich muss meinen Serviceleuten ein großes Kompliment aussprechen, die mir wirklich gute Skier zur Verfügung gestellt haben. Zudem bin ich in Antholz immer in einer guter Form. Deshalb würde ich sagen, dass beides gut war. Natürlich hätte ich besser schießen können – dann wäre es ein perfekter Wettkampf gewesen.

Simon Schempp (GER), Rang zwei: Kompliment an Anton, er war auf der letzten Runde stark. Aber wenn ich im letzten Schießen eine Null geschossen hätte, dann hätte möglicherweise ich gewonnen. Am Schießstand war es nicht ganz einfach, wir hatten mehr Wind als gestern. Und außerdem war es der zweite Wettkampf hier in der Höhe. Da beginnt man dann die Müdigkeit schon ein wenig zu spüren. Auch im Sprint war es schon nicht so einfach. Jetzt werde ich zu Hause trainieren, am Sonntag geht es dann nach Nordamerika.

Johannes Thingnes Boe (NOR), Rang drei: Ich wusste nach dem letzten Schießen, dass es heute hier um den dritten Platz geht. Simons Vorsprung auf mich und Martin Fourcade war schon zu groß und hinter uns war niemand. Martin ist ein sehr starker Athlet, aber heute war ich einfach besser. Ich werde jetzt die Weltcupetappe in Canmore auslassen, in Hinblick auf die WM in Oslo. Dort möchte ich dann in Topform sein.

Dominik Windisch (ITA), Rang 27: Angefangen hätte das Rennen gut. Zwei Fehler liegend ist einer zu viel. Zum Schluss der Dreier tut aber richtig weh. Ich weiß nicht, an was es gelegen hat. Angst hatte ich nicht. Ich bin überzeugt hingegangen. Es nutzt nichts, so ist Biathlon. So einen Wettkampf muss man abhaken und den Blick nach vorne richten.

Lukas Hofer (ITA), Rang 34: Heute bin ich der Weltmeister der Strafrunden, klipp und klar gesagt. Ich war heute viel zu unsicher im Stehendschießen. Die Ski waren auch nicht die besten, deshalb konnte ich nicht mehr herauslaufen, auch wenn ich mich gut gefühlt habe. Es wäre viel drin gewesen, ich war nah dran an Fourcade auf der dritten Runde. Das nächste Mal muss ich es einfach besser machen.

 

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