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Wiedervereinte Kirche?

Wiedervereinte Kirche?

Der Hauptmann Alt-Tyroler Schützen, Johann Moser, prescht mit einer aufsehenerregenden Forderung vor: Die Diözese Innsbruck soll aufgelöst – und der Diösese Brixen angegliedert werden.

„Den Abgang des Innsbrucker Bischofs nach Linz und die damit verbundene temporäre Vakanz des Bischofsstuhls in Innsbruck wollen wir dazu nutzen, um die Aufhebung der „Kunstdiözese“ Innsbruck zu fordern,“ so Hauptmann Johann Moser von den dreisprachigen Alt Tyroler Schützen-Andreas Hofer.“

In einer Aussendung heißt es:

Mit dem italienischen Angriffskrieg 1915 und der darauffolgenden Zerstörung der Monarchie Ende November 1918 durch die Entente wurde u.a. Südtirol gegen den Willen der Bevölkerung von Italien annektiert. 1921 errichtete der Vatikan im bei Österreich verbliebenen Teil Tirols eine (provisorische) apostolische Verwaltung, einerseits um eine politische Einflussnahme der heimischen Kirche durch die Italo-Faschisten zu verhindern, anderseits sollte dieses „apostolische Provisorium“ die Administration und Seelsorge der Gläubigen bis zu der erhofften Wieder-vereinigung Tirols sicherstellen. Erst 1964 wurde die „Diözese Innsbruck“ – nicht zuletzt auf politischen Druck hin – errichtet.

An der Stelle von Innsbruck sollte im zurzeit österreichischen Teil Tirols – neben dem Erzbistum Salzburg – wieder das Bistum Brixen in seine alten Rechte eingesetzt werden. Hauptmann Johann Moser meint in Richtung Österreichische Bischofskonferenz und Rom: „Es ist Zeit, dass die heilige apostolisch-römische Kirche unter Papst Franziskus, ein Zeichen für das friedliche Zusammenwachsen Tirols, der Europaregion Tirol, setzt. Die Diözese Innsbruck ist ein Produkt der Teilung Tirols, sie ist ein Symbol des Unrechts gegenüber Tirol und seinen Gläubigen. Die Diözese Innsbruck ist aufzuheben und Brixen sollte wieder in seine alten (territorialen) Rechte in der Zeit vor dem 1.November 1918 eingesetzt werden!“

Auch wenn Italien von faschistischen Umtrieben immer noch nicht ganz befreit ist, so hat sich doch die Lage in der Provinz Bozen innerhalb der letzten Jahrzehnte doch deutlich verbessert. Eine Einflussnahme Italiens in die Kirchenpolitik Tirols kann mittlerweile ausgeschlossen werden. Die Kirche sollte der politischen Entwicklung (Stichwort: Europaregion) Rechnung tragen und alles Trennende zwischen Nord- und Südtirol abbauen.

Als ersten Schritt – sozusagen um den guten Willen innerhalb der Amtskirche unter Beweis zu stellen – sollte der Bischof von Bozen-Brixen als gleichberechtigtes Mitglied in die Österreichische Bischofskonferenz aufgenommen werden. In weitere Folge wird der Heilige Vater in Rom ersucht, die „Kirchenteilung“ zwischen Nord- und Südtirol aufzuheben. Neben dieser kirchenpolitisch historischen Ansage, hätte dies laut Johann Moser auch Vorteile für die Kirche, vor allem hinsichtlich Synergieeffekte im Bereich der Verwaltung (finanzielle Einsparungen), bei gleichzeitigem Freiwerden von derzeit gebundenen personellen Kapazitäten (Priester-mangel!) für die Seelsorge der Gläubigen. Eine entsprechende Note ist laut Moser bereits an die Apostolische Nuntiatur in Wien und an die Öster-reichische Bischofskonferenz ergangen; ebenso wurden die Diözesen Innsbruck und Bozen-Brixen über den Vorstoß der Gesamttiroler Schützen informiert!

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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