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„Zum Leben zu wenig …“

Nach der Einführung des Bausparens braucht es jetzt ein Wohnbauprogramm für Senioren, fordern die Freiheitlichen.

Pius Leitner schickt voraus:

„Wenn die Rente von der Wohnungsmiete aufgefressen wird, bleibt zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel …“

Nach der Einführung des Bausparens brauche  es jetzt ein Wohnbauprogramm für Senioren, fordern die Freiheitlichen.

„Es hat mehrere Jahre gebraucht, bis wir Freiheitlichen die Landesregierung von der Notwendigkeit der Einführung des Bausparens überzeugen konnten. Was in unseren nördlichen Nachbarländern seit Jahren bestens funktioniert, wird nach und nach auch in Südtirol greifen. Jetzt haben junge Leute zumindest eine Perspektive, sich eine Wohnung leisten zu können. Gleichzeitig müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass sich ältere Menschen, zumal Alleinstehende, sehr schwer tun, um sich eine eigene Wohnung bzw. die entsprechende Miete leisten zu können“, schreibt der freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag, Pius Leitner, in einer Aussendung.

Es gebe viele Gründe, warum die Wohnungs- und Mietpreise in Südtirol so hoch seien; es gebe aber keinen Lichtblick, dass sich dies ändern könnte. Es gebe ebenfalls viele Gründe, warum Wohnungen in Südtirol lieber leer stehen gelassen als vermietet würden. Vermieter hätten ebenso Anrecht auf Rechtssicherheit und Schutz, wie Mieter Bedarf an leistbaren Wohnungen hätten, so Leitner.

„Jährlich suchen beim Wohnbauinstitut, das über 13.000 Wohnungen verwaltet, rund 5.000 Personen um eine Mietwohnung an, aber nur rund 450 kommen auch tatsächlich zum Zug. Mit der Übertragung der Auszahlung des so genannten Wohngeldes vom Wohnbauinstitut an die Bezirksgemeinschaften und mit der Einführung der Einheitlichen Einkommens- und Vermögenserklärung (EEVE) wurde vielen Empfängern der Beitrag gekürzt oder gar gestrichen. Dies hat dazu geführt, dass Personen einerseits keine Sozialwohnung erhalten und sich anderseits keine private Mietwohnung leisten können. Besonders ältere Menschen und Alleinerziehende drohen in die Armutsfalle zu schlittern. Wer 70 und mehr Prozent seines Einkommens oder seiner Rente für die Miete ausgeben muss, hat im sprichwörtlichen Sinne zum Sterben zu viel und zum Leben zu wenig. Gleichzeitig müssen diese Menschen, die teilweise ein Leben lang hart gearbeitet und Steuern gezahlt haben, mit ansehen, wie immer mehr junge Leute – unter welchem Vorwand auch immer – ins Land strömen und Sozialleistungen in Anspruch nehmen, von denen sie selber nicht einmal zu träumen wagen. Wenn hier nicht Abhilfe geschaffen wird, ist der soziale Frieden ernsthaft gefährdet. Die Landespolitik muss dem Wohnbauinstitut die Mittel für den Bau neuer Wohnungen zur Verfügung stellen bzw. die Kriterien so ausrichten, dass mit den Mieteinnahmen neue Wohnungen gebaut werden können. Ebenso ist es unerlässlich, dass der Mietwohnungsmarkt so organisiert wird, dass Vermieter und Mieter einen Vorteil davon haben. Ein Wohnbauprogramm für jene Menschen, die unseren heutigen Wohlstand grundgelegt haben, scheint mir dringend geboten wie es zu vermeiden ist, dass unsere eigenen Leute das Nachsehen haben“, so Leitner abschließend.

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