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Teure Heime?

Teure Heime?

Die Instandhaltung von Landesimmobilien kostet in diesem Jahr fast ein Viertel mehr als veranschlagt. Welche Kosten ungeplant anstiegen – und wie viel der Ausbau von Flüchtlingsheimen kostete.

Von Anton Rainer

„Flüchtlingsströme“, das wiederholte Soziallandesrätin Martha Stocker im letzten Halbjahr beinahe wöchentlich, „lassen sich nun einmal nicht planen.“ Anders gesagt: Was kommt, kommt – die nötigen Mittel dafür werden wir dann schon auftreiben.

Eine dringend gewordene Abänderung des diesjährigen Maßnahmenprogramms zur Immobilien-Instandhaltung beweist nun: Das Land hat Wort gehalten und seine für bereits mehrere Jahre im Voraus geplante Kostenschätzung um fast zweieinhalb Millionen Euro aufgestockt.

Den Löwenanteil an diesen Beträgen macht tatsächlich der Ausbau und die Anpassung von Südtirols Flüchtlingsheimen aus: Darunter fallen zahlreiche kleine Beträge wie die 8.000 Euro teuren Arbeiten in den Wartesälen am Bahnhof Bozen aber auch größere Brocken wie die fast eine halbe Million Euro teuren Umbauten in der Mercanti-Kaserne Eppan.

Insgesamt 847.000 investierte das Land in diese außerordentlichen Maßnahmen, fast ein Drittel der nun bewilligten Aufstockung floss in die Flüchtlingsheime. Ein hoher Betrag?

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Nein, sagt Daniel Bedin, Direktor im Amt für Bauerhaltung, „wir haben einen normalen Standard-Umbau in Auftrag gegeben.“ In Anbetracht der großen Kubaturen lägen die Ausgaben durchaus im gesunden Mittel – das gelte auch für Eppan, wo erst gegen Ende dieses Jahres die ersten Flüchtlinge einziehen könnten. „In der Mercanti-Kaserne planen wir eine Container-Landschaft“, sagt Bedin, „die Prämisse ist allerdings die Wiederverwertbarkeit.“

So könnten etwa Container in Zukunft dem Zivilschutz überlassen werden, keine Ausgabe sei hier „für die Katz.“

Dasselbe gelte für andere Kosten, die zur nachträglichen und außerordentlichen Aufstockung des Jahresprogramms geführt hätten: Dazu zählen die Beseitigung von Umweltschäden, die Sicherungsarbeiten im Karlsstollen am Schneeberg (65.000 Euro), statische Sanierungen im Landhaus 1 (40.000 Euro) – und eine neue „Klimaanlage für Ötzi“ (122.000 Euro).

Dass die zusätzlichen Mehrausgaben für die insgesamt rund 590 Liegenschaften, die das Amt für Bauerhaltung verwaltet, durchaus in einem moderaten Rahmen liegen, beweist ein Blick in die Vergangenheit: Vor 15 Jahren, das Amt hatte damals gerade seinen ersten Mehrjahresplan verabschiedet, standen für die Bauerhaltung noch rund 21 Millionen Euro zur Verfügung. Im Jahr 2012 waren es im Bereich der ordentlichen Tätigkeit nur mehr 10 Millionen Euro. Inklusive außerordentlicher Aufstockung von 2,4 Millionen Euro liegt der Gesamtbetrag in diesem Jahr bei 13,84 Millionen Euro. An der Sache ändere diese leichte Steigerung wenig: „Die Auflagen sind streng“, sagt Daniel Bedin, „wir müssen jährlich darum kämpfen, unsere Aufgabe machen zu können.“

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