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Der neue Optimismus

Die Südtiroler Unternehmen erwarten ein gutes Jahr 2016. Das WIFO geht von einem Wachstum des Südtiroler Bruttoinlandproduktes um 1,1 Prozent im Jahr 2015 und um 1,7 Prozent im Jahr 2016 aus.

Das Geschäftsklima in Südtirol hellt sich weiter auf. Das geht aus der Herbstausgabe des WIFO-Wirtschaftsbarometers hervor. Vier von fünf Unternehmen werden bereits im laufenden Jahr zufriedenstellende Erträge erwirtschaften und für 2016 wird eine weitere Verbesserung erwartet. Das Südtiroler Bruttoinlandsprodukt wird voraussichtlich im Jahr 2015 um 1,1 Prozent und im Jahr 2016 um 1,7 Prozent wachsen.

Der Anteil der Südtiroler Unternehmer/innen, die eine zufriedenstellende Ertragslage im Jahr 2015 erwarten, beträgt 79 Prozent.

Dieser Wert ist der höchste der letzten vier Jahre und zeigt, dass sich die Südtiroler Wirtschaft im Aufschwung befindet.

Die positive Tendenz wird von den Erwartungen für das kommende Jahr bestätigt: Beachtliche 84 Prozent der Wirtschaftstreibenden gehen von positiven Erträgen im Jahr 2016 aus. Damit ist das Geschäftsklima wieder auf dem Niveau wie vor der Wirtschaftskrise.

Laut Angabe der Unternehmen sind die Umsätze trotz des konstanten Preisniveaus bereits heuer gewachsen. Vor allem das Geschäft mit ausländischer Kundschaft hat sich positiv entwickelt. Für 2016 wird ein weiteres Umsatzwachstum angenommen: Die Preise dürften etwas steigen und neben einer weiterhin positiven Exportdynamik erwartet man auch einen Aufschwung des Italiengeschäfts.

Der lokale Südtiroler Markt dürfte sich stabil bis leicht positiv entwickeln. Die steigenden Umsätze sollten 2016 auch zu einem leichten Beschäftigungswachstum führen. Die positive Konjunkturentwicklung der letzten Monate hat auch andere Rahmenbedingungen verbessert: Konkurrenzdruck, Kreditzugang und Zahlungsmoral der Kund/innen sind laut Aussage der Unternehmen besser als in den vergangenen Jahren.
Wesentliche Unterschiede bestehen weiterhin zwischen den verschiedenen Wirtschaftssektoren. Das Geschäftsklima ist vor allem im Personentransport sehr positiv.

Am bescheidensten ist die Stimmung nach wie vor im Baugewerbe und im Großhandel, jedoch zeigen auch diese Branchen einen eindeutigen Aufwärtstrend.
Das steigende Vertrauen der Unternehmen steht im Einklang mit der ähnlich positiven Entwicklung des Konsumklimas. Die Erwartungen der Südtiroler Bevölkerung bezüglich der Wirtschaftslage haben sich in den vergangenen zwölf Monaten stetig gebessert.

Der Optimismus von Unternehmer/innen und Konsument/innen ist teilweise auch auf die Verbesserung der internationalen Konjunktur zurückzuführen. Die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank spielt dabei eine wesentliche Rolle. Der relativ schwache Euro steigert die internationale Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Produkte und die tiefen Zinssätze begünstigen die Investitionen.

Darüber hinaus profitiert die Wirtschaft von niedrigen Rohstoff- und Energiepreisen. Die Wirtschaft des Euroraumes wird heuer um 1,6 Prozentpunkte wachsen. Für das kommende Jahr wird ein etwas stärkeres Wachstum prognostiziert. Die sinkende Arbeitslosigkeit wird die interne Nachfrage erhöhen und auch die Investitionen werden wieder kräftiger steigen. Das BIP der Eurozone wird somit 2016 voraussichtlich um 1,8 Prozent zunehmen. Südtirols wichtigster Handelspartner Deutschland wird dabei mit +1,9 Prozent leicht überdurchschnittlich wachsen.

Auch die italienische Wirtschaft hat heuer nach der langen Krise wieder angefangen zu wachsen. Die Prognosen sehen ein Wachstum um 0,9 Prozent im laufenden Jahr und um 1,4 Prozent im Jahr 2016 vor. Das stärkere Wachstum im kommenden Jahr wird von der Verbesserung der Beschäftigungslage und einer Beschleunigung der Investitionen ermöglicht. Beide Effekte sollen durch Fiskalmaßnahmen der Regierung (Beitragsreduzierung bei unbefristeten Neuanstellungen und erhöhte Abschreibungsmöglichkeit für Investitionsgüter) gestärkt werden.

Die günstigere nationale und europäische Konjunkturlage wird auch Südtirols Wirtschaft positiv beeinflussen. Das WIFO geht von einem Wachstum des Südtiroler Bruttoinlandproduktes um 1,1 Prozent im Jahr 2015 und um 1,7 Prozent im Jahr 2016 aus.

Handelskammerpräsident Michl Ebner freut sich über den wiedergefundenen Optimismus: „Das Vertrauen von Unternehmer/innen und Konsument/innen ist im Laufe des Jahres und ganz besonders im letzten Quartal deutlich gestiegen. Das wird dem Aufschwung helfen und zeigt einmal mehr, dass die Südtiroler Wirtschaft robust und krisenfest ist.“

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