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Gedrückte Stimmung

34 Prozent der SüdtirolerInnen empfinden die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf als nicht befriedigend.

Der Autonome Südtiroler Gewerkschaftsbund (ASGB) hat eine Befragung zum Thema „Vereinbarkeit Familie und Beruf“ durchgeführt.

Die wichtigsten Eckdaten der Befragung sind der Rücklauf der Fragebögen, der sich auf über 33 Prozent beläuft. In Zahlen ausgedrückt, bedeutet dies 5.407 Fragebögen, davon 3.339 in Papierform und 2.068 online, bei 10.000 ausgeteilten Papier-Fragebögen.

Von den ausgewerteten Fragebögen wurden 72 Prozent von Frauen und 28 Prozent von Männern ausgefüllt. Insgesamt war die Mehrheit der Teilnehmer zwischen 20 und 60 Jahre alt und kam zu 48 Prozent aus dem öffentlichen Dienst.

Der Großteil dabei kam aus einem vier Personen Haushalt, gefolgt von einem drei Personen Haushalt.

Zur allgemeinen Stimmung der Befragten ist zu sagen, dass 34 Prozent die Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf als schlecht bis nicht befriedigend empfinden, 43, 3 Prozent empfinden sie nur als „befriedigend“. Dass diesbezüglich Aufholbedarf besteht, erscheint damit ziemlich klar. Auffallend ist, dass im privaten Sektor die Quote jener, die die Vereinbarkeit als nicht befriedend empfinden, um acht Prozent höher liegt als im öffentlichen Sektor.

Hindernisse für eine ausreichende Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind laut den Befragten mit einem Prozentsatz von fast 56 Prozent keine bzw. geringe Rentenabsicherung, gefolgt von keiner ausreichenden finanziellen Unterstützung (39,7 Prozent) und mangelndes Verständnis für familiäre Notwendigkeiten (39,2 Prozent).

Positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass 63,3 Prozent der Befragten mit den derzeitigen Angeboten und Möglichkeiten beim Arbeitsplatz und gar 66,3 Prozent der Befragten über die öffentlichen Angebote zufrieden sind.

Erziehungsaufgaben
Der Großteil all jener, die mit Erziehungsaufgaben betraut sind, betreuen zur Zeit zwei Kinder. Um diese Doppelbelastung zu bewältigen arbeitet die Hälfte Teilzeit oder lässt die Betreuung Eltern oder Verwandten (38,7 Prozent) übernehmen. Gerne in Anspruch genommen werden auch Ferienangebote, sowie der verlängerte Kindergarten. Fast die Hälfte der Befragten empfand den Zugang zu den Betreuungseinrichtungen zeitlich als im erwartetem Rahmen, 22 Prozent davon empfand den Zugang sogar als sehr rasch. Betreuungseinrichtungen werden laut Befragten vorwiegend (38,4 Prozent) in den Sommermonaten in Anspruch genommen.

Die Teilzeit mit voller Rentenabsicherung (23,8 Prozent) und der Wartestand mit Arbeitsplatzerhaltung (22,1 Prozent) werden als wichtigste Möglichkeiten zur Verbesserung der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf angegeben.

Pflegeaufgaben
Die meisten Pflegenden betreuen zur Zeit eine Person (14,8 Prozent), die sich vorwiegend in sehr hohem Alter befindet.

Da die meisten deshalb entweder in Teilzeit arbeiten müssen oder aus diesem Grund gar zu Hause ohne Arbeitsverhältnis bleiben, werden die Teilzeit mit voller Rentenabsicherung (30,2 Prozent) und das Weiterarbeiten mit flexiblen Arbeitszeiten (21,1 Prozent) als die wichtigsten Möglichkeiten zur Verbesserung der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf angesehen.

Wie bei den Erziehungsaufgaben empfand die Mehrheit (41,4 Prozent), die sich den Pflegeaufgaben widmete, den Zugang zu den Betreuungseinrichtungen als im erwartetem Zeitraum, ein viertel davon musste jedoch auch mit sehr langen Wartezeiten vorlieb nehmen.

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