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Geheime Manager-Gehälter

Der Landtag spricht sich gegen die Veröffentlichung der Managergehälter aus. Arno Kompatscher: „Wir dürfen keine Neiddebatten schüren.“

Die BürgerUnion forderte die Veröffentlichung der Managergehälter. Was für die Mandatare und leitenden Beamten gelte, müsse auch für die Manager in Landesgesellschaften Pflicht sein, meinte Andreas Pöder, auch wenn man dadurch teilweise ins Privatrecht eingreife.

Brigitte Foppa (Grüne) unterstützte den Antrag im Zeichen der größtmöglichen Transparenz. So vermeide man auch Gerüchte, die für die Arbeit nicht förderlich seien. Sie plädierte dafür, die Daten auch leicht zugänglich zu machen, was bei den derzeit veröffentlichten Gehältern nicht der Fall sei.

Man wolle nicht die Nase in Privatangelegenheiten stecken, erklärte Alessandro Urzì (AAnc), aber zu diesen Daten gebe es ein öffentliches Interesse.

Grundsätzlich stimme er dem Anliegen zu, erklärte Sven Knoll (STF). Die Veröffentlichung habe aber auch ihren Preis, es werde nun darum gehen, wer es billiger mache. Die Schweizer hätten sich erst in einer Volksabstimmung gegen die Begrenzung der Managergehälter ausgesprochen, denn dies würde dem Wirtschaftsstandort Schweiz schaden. In Südtirol verlaufe die Diskussion in die falsche Richtung, ein Gehalt werde nicht mehr als Wertschätzung gesehen, sondern nur als Kostenfaktor.

Er sehe in dem Antrag vor allem einen populistischen Zug, erklärte LH Arno Kompatscher, man wolle wohl die Neiddebatte schüren. Die Gehälter der Funktionäre des Landes und der Landesgesellschaften seien zu veröffentlichen, und das sei bereits geschehen. Auch Kompatscher hegte die Befürchtung, dass man bei einer Besetzung nur mehr auf Kosten statt Qualität schaue. Die Veröffentlichungspflicht für Privatbetriebe wäre ein Eingriff ins Zivilrecht, auch der Betrieb Beiträge bekomme. Mit diesen würden ja konkrete Vorhaben finanziert und nicht Managergehälter. Zumindest auf dem freien Markt solle das Leistungsprinzip noch gelten.

Es gehe in dem Antrag nicht um die Beschränkung der Gehälter, sondern um die Abschaffung einer Ungleichbehandlung, replizierte Pöder. Wenn es schon eine Neiddebatte gebe, dann solle sie alle betreffen und nicht nur die Politiker. Die Gehälter aller Landesräte zusammen machten oft nicht so viel aus wie die Gehälter mancher Manager, die zudem hunderte Millionen Defizit zu verantworten hätten. Es sei kein Frevel, z.B. die Gehälter jener erfahren zu wollen, die, wie in Sinich, Beiträge kassierten und dann die versprochenen Arbeitsplätze nicht schaffen würden. Auf einer bestimmten Ebene sollte Transparenz für alle gelten.

Der Antrag wurde in drei Teilabstimmungen mehrheitlich abgelehnt.

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