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Das Protokoll der Rettung

Der Preußturm im Vordergrund

Der Preußturm im Vordergrund (Fotos: BRD Hochpustertal)

Zwei Kletterer sind auf den Drei Zinnen in Bergnot geraten. Sie mussten die Nacht am sogenannten Preuss-Riss verbringen. Das Protokoll einer schwierigen Rettungsaktion.

Zwei Kletterer aus Deutschland sind auf den Drei Zinnen in Bergnot geraten.

Der Notruf setzten die beiden Männer kurz vor 20.00 Uhr ab.

Laut Bergrettung Hochpustertal sei am Abend eine Hubschrauberbergung wegen der bereits eingetretenen Dunkelheit nicht mehr möglich gewesen.

Auch ein Aufstieg der Bergretter über die Kletterroute musste am Mittwochabend abgebrochen werden, dass der Fels wegen leichten Schneefalls mit Wassereis überzogen war.

Die Rettungskräfte waren mit den beiden in Bergnot geratenen Männern in den Nachtstunden in telefonischem Kontakt. Den Männern gehe es den Umständen entsprechend gut.

Die Bergung soll in den nächsten Stunden erfolgen. Der Rettungshubschrauber Pelikan 2 ist im Einsatz.

+++ UPDATE 11.50 UHR +++

Aufgrund des Nebels und der vereisten Wand war bislang die Rettung der beiden deutschen Bergsteiger nicht möglich.

+++ UPDATE 14:44 Uhr +++

Aufgrund der nachmittäglichen Wetterbesserung konnten die beiden Kletterer endlich mit dem Hubschrauber geborgen werden.

Ihr Zustand sei „den Umständen entsprechend“, so die Bergrettung Hochpustertal.

Die deutschen Kletterer seien „unterkühlt, aber wohlauf.“

+++ UPDATE 16.00 Uhr +++ 

Das Protokoll des Einsatzes!

So schildert der BRD Hochpustertal die Rettung:

„Am Mittwoch Abend gegen 19:45 Uhr wurde die Bergrettung Hochpustertal zu einem Einsatz am Preußturm bei den Drei Zinnen gerufen. Zwei Kletterer waren im sogenannten Preuß-Riss kurz vor dem Ausstieg in Bergnot geraten.

Da aufgrund der Dunkelheit der Einsatz des Rettungshubschraubers nicht möglich war, starteten 13 Männer des Bergrettungsdienstes Hochpustertal von Toblach aus zu den Drei Zinnen. Die zwei in Not geratenen Bergsteiger konnten mittels Rufzeichen sofort lokalisiert werden. Sie befanden sich ca. 30 Meter unterhalb des Gipfels, waren unverletzt, litten aber unter der große Kälte und wegen des eingesetzten Schneefalles.

Gemeinsam mit den Bergrettern vom BRD Hochpustertal traf auch eine Mannschaft des Bergrettungsdienstes Auronzo auf dem Paternsattel ein.

Die Situation am Paternsattel am Mittwoch Abend.

Die Situation am Paternsattel am Mittwoch Abend.

Aufgrund der Kälte von -10 Grad und des Niederschlages, waren die Wände des Preußturmes derart vereist, dass ein Einklettern in die Route oder über einen alternativen Weg nicht möglich war.

Wissend, dass das 4° Armee Korps in Bozen einen Hubschrauber für Nacht Einsätze besitzt, wurde dieser sofort angefordert. Nach mehrmaligen Versuchen musste der Militärhubschrauber aufgrund vereister Scheiben und aufgrund des Nebels abdrehen und nach Toblach in die Militärbasis fliegen.

Am Donnerstagmorgen wurden mehrere Versuche mit dem Landesrettungshubschrauber Pelikan 2 und einem zweiten Hubschrauber gestartet, um die Bergsteiger zu erreichen. Der immer wieder aufziehende Nebel machte aber auch diese Versuche zunichte. Auch mehrere Versuche der Bergretter, über die Kletterrouten zu den Personen zu gelangen, scheiterten aufgrund der totalen Vereisung der Felswände.

Kurz vor 14:00 Uhr öffnete sich ein Fenster im Nebel und zwei Bergretter konnten vom Rettungshubschrauber auf dem Gipfel abgesetzt werden. Diese stiegen zu den zwei Bergsteigern ab und begleiteten sie auf den Gipfel.

Kurz darauf konnten alle vier Personen vom Hubschrauber aufgenommen und zur Lavaredo-Hütte geflogen werden. Die Geretteten waren stark unterkühlt aber unverletzt.

Bei den Bergsteigern handelt sich um zwei Männer aus Deutschland im Alter von 35 und 36 Jahren.

Sie waren am Mittwoch gegen 12:30 Uhr in die Tour eingestiegen, wurden dann aber von der Dunkelheit überrascht. Da sie keinen Lampen mit sich führten und die Route nicht kannten, sahen sie keinen Ausweg mehr, als um Hilfe zu rufen.

Die Klettertour ,Preuß-Riss‘ befindet sich an der Nordseite des Preußturmes bei den Drei Zinnen. Sie ist eine sehr beliebte Tour im 5.  Schwierigkeitsgrad und hat eine Länge von 8 Seillängen, bei denen 200 Höhenmeter zu überwinden sind.“

Mehr zu dieser Rettungsaktion lesen Sie am Freitag in unserer PRINT-AUSGABE.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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