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Psychologen an der Schule

Psychologen an der Schule

Braucht Südtirol Schulpsychologen? Geht es nach drei SVP-Frauen im Landtag, dann ja. Denn ansonsten seien die zunehmenden Probleme und Herausforderungen an den Schulen nicht zu bewältigen.

von Heinrich Schwarz

Für die SVP-Abgeordneten Veronika Stirner, Magdalena Amhof und Maria Kuenzer haben Kinder heute offenbar deutlich mehr Probleme als früher: „An den Schulen ist eine Zunahme von Lernstörungen, Lese-, Rechtschreib- und Rechenschwierigkeiten, Überforderung, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsdefiziten mit ADHS, Problemen der Lernhaltung und der Lerntechnik, Verhaltensauffälligkeiten in der Klasse, Mobbing, Schulangst und Schulverweigerung festzustellen – Tendenz steigend!“

Zudem würden eine Nichtversetzung oder ein nicht erreichbarer Schulabschluss bei vielen Schülern Motivationsverlust auslösen. Außerdem fehle Kindern und Jugendlichen aufgrund fehlender Zukunftsperspektiven die Motivation.

Doch damit noch nicht Schluss: „Auch der Ruf nach Chancengleichheit für Schüler aus psychosozial belasteten Familien oder Familien mit Migrationshintergrund wird immer lauter. Ebenso ist der Aufbau eines sozialen Frühwarnsystems zur Erkennung von Misshandlung oder Vernachlässigung erforderlich“, betonen die SVP-Politikerinnen.

Für sie gibt es nur eine Lösung: Schulpsychologen.

Im Gegensatz zu anderen Ländern gibt es in Südtirol keinen schulpsychologischen Dienst. Die Aufgaben übernehmen die Psychologischen Dienste des Sanitätsbetriebes. „Diese sind zwar eng mit den anderen gesundheitlichen Diensten verknüpft, können aber kein eigenes spezifisches Personal für die schulischen Institutionen zur Verfügung stellen“, bemängeln Stirner, Amhof und Kuenzer.

Man könne deshalb nicht von Schulpsychologen sprechen, da das Personal auch andere Aufgabenbereiche habe. Der Psychologische Dienst sei darüber hinaus nicht verantwortlich für Fragen der didaktischen Umsetzung.

Die Abgeordneten erklären: „Laut Studien wünschen sich die Schulen eigene Schulpsychologen, die schnelle, unkomplizierte und unbürokratische Hilfe bieten. Für Eltern und Lehrer ist oft nicht klar, an wen sie sich in schwierigen Situationen wenden können.“ Das Angebot der pädagogischen Beratungszentren sei trotz des Engagements der Mitarbeiter bei weitem nicht ausreichend.

„Es ist deshalb notwendig, für größere Schulsprengel – bzw. für mehrere kleine Schulsprengel zusammen – einen Schulpsychologen bereitzustellen. Dabei soll die Relation von einem Schulpsychologen auf 1.000 Schüler eine Obergrenze sein“, so Stirner, Amhof und Kuenzer. In den Pisa-Erfolgsländern betrage die Relation etwa 1 zu 1.000.

Die drei SVP-Abgeordneten wollen mittels Beschlussantrag nun die Landesregierung auffordern, zu überprüfen, ob und wie an allen Schulsprengeln in Südtirol die Stelle eines Schulpsychologen errichtet werden kann.

LESEN SIE MORGEN AUF TAGESZEITUNG ONLINE: WAS BILDUNGS-LANDESRAT VON SCHULPSYCHOLOGEN HÄLT.

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