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„Bin kein Benko-Freund“

„Bin kein Benko-Freund“

Ist Arno Kompatscher nun für oder gegen das Benko-Projekt? Am Montag verwirrte der Landeshauptmann mit widersprüchlichen Aussagen.

Von Matthias Kofler

Am Montagmorgen ließ Arno Kompatscher mit (überraschend) klaren Worten zum Projekt Benko aufhorchen: In der Lokalpresse drängte der Landeshauptmann auf eine „rasche Entscheidung“: Das Projekt Benko sei „wichtig und zukunftsweisend für die Stadt Bozen“, es stehe für eine dringend notwendige Wiederbelebung der Stadtviertel.

Der LH, so hatte man nach diesen Aussagen den Eindruck, will dem Flügel der Benko-Befürworter in der Bozner SVP-Fraktion den Rücken stärken. Warum sonst spricht sich der Regierungschef – ausgerechnet einen Tag vor der alles entscheidenden Koalitionsverhandlung zwischen Bürgermeister Luigi Spagnolli, den Grünen und der SVP – so klar für das Projekt aus?

Am Nachmittag ruderte der LH wieder zurück. Im Interview mit der TAGESZEITUNG relativierte der LH seine Aussagen vom Vormittag: Kompatscher will sie nun nicht mehr als Aussagen pro Benko verstanden wissen. Er sei in der Lokalpresse zum Teil „falsch wiedergegeben worden“, erklärte der SVP-Politiker.

Er habe sich lediglich für eine „Wiederbelebung der Stadtviertel mittels Ausschreibung“ – und für eine „rasche Entscheidung“ stark gemacht. „Ich bin aber weder für noch gegen das Benko-Projekt.“

Warum machte Kompatscher zuerst drei Schritte nach vorne – und dann wieder einen Schritt zurück? In der SVP wird gemunkelt, dass der LH seine Aussagen abgeschwächt habe, um den Bozner Stadtobmann Dieter Steger, der ein erklärter Gegner von Benko ist, nicht zu brüskieren.

Am Abend, im Anschluss an die Sitzung der SVP-Leitung, präzisierte der LH noch einmal seine Aussagen: Er stellte klar, dass das Benko-Projekt nun die Diskussionsgrundlage sei. „Von diesem Projekt gehen wir aus – aber natürlich können hier und da noch Ausbesserungen und Ergänzungen vorgenommen werden.“ Er selbst wolle nur nicht in der Öffentlichkeit als „Benko-Freund“ bezeichnet werden.

Kompatscher wörtlich: „Ich bin mit Benko nicht befreundet. Ich kenne den Mann nicht. Mir geht es nur darum, dass in dieser Stadt etwas weitergeht. Ob das Projekt von Benko oder von Herrn xy kommt, ist mir egal.“

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