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Fanfare fatale

Vokalartist Andreas Schwerer: Die menschliche Stimme als Instrument (Foto: Emile Holla)

Vokalartist Andreas Schwerer: Die menschliche Stimme als Instrument (Foto: Emile Holla)

Stimmen machen Musik – vom Rap bis zum schrägen Klangexperiment: Am 26. Juni eröffnet ein exklusives Konzertprojekt das Südtirol Jazzfestival 2015 im Stadttheater Bozen.

Das Südtirol Jazzfestival ist ein Musikfest für „Entdecker“ – und eine Kreativwerkstatt für innovative Musikerinnen und Musiker, die sich in Südtirol treffen und dabei neue Projekte verabreden. Schon der Eröffnungsabend am 26. Juni im Stadttheater Bozen ist dafür ein gutes Beispiel. 2014 lernten sich der Schweizer Vokalartist Andreas Schaerer und die französische Sängerin Leïla Martial beim Südtirol Jazzfestival kennen und planten gemeinsame Auftritte. Die Premiere dieser Kooperation, bei der es um den Einsatz menschlicher Stimmen als „Instrumente“ geht, findet in diesem Sommer – natürlich in Südtirol – statt. Unter dem Motto „Fanfare fatale“ hat Andreas Schaerer für Bozen ein exklusives Programm entwickelt und dafür ein Oktett zusammengestellt.
Andreas Schaerer tritt üblicherweise mit dem Sextett „Hildegard Lernt Fliegen“, im Duo mit Bänz Oester und Lucas Niggli oder im Trio mit Martin Eberle und Peter Rom auf. Eberle (tp, flh) und Rom (g) sind in Bozen mit dabei und bilden mit Valentin Ceccaldi (vc), Benny Omerzell (keyb/org) und der in London lebenden Südtirolerin Ruth Goller (b) ein unkonventionelles Instrumentalisten-Ensemble.
Eines haben diese Musiker gemeinsam: Eingefahrene Bahnen sind deren Sache nicht. Peter Rom ist Mitbegründer der Jazzwerkstatt Wien und ein Vertreter der österreichischen Jazz-Avantgarde. Martin Eberle leitet das Jazzorchester Vorarlberg und hat sich mit seinem einfühlsamen Sound einen Namen gemacht. Valentin Ceccaldi gehört zur Elite der jungen französischen Szene. Mit seinem Bruder Théo (vl) und dem Gitarristen Guillaume Aknine bildet er ein Trio, das 2013 in Frankreich von Kritikern als „Entdeckung“ gefeiert wurde. Benny Omerzell spielt im Jazzorchester Vorarlberg und in der Avantgardeband „Kompost 3“. Die in Brixen geborene Ruth Goller gewann 2005 mit der Jazz-Punk-Combo „Acoustic Ladyland“ den BBC Jazz Award for Best Band und spielt heute in progressiven Bands wie „Let Spin“ oder der Jazz-Funk-Formation „Melt Yourself Down“.
Zwei außergewöhnliche „Stimmen“ ergänzen diese unorthodoxe und bunte Truppe. Leïla Martial wurde an der legendären Musikschule in Marciac und am Konservatorium in Toulouse ausgebildet. Heute reicht ihr Repertoire von der Sinti- und Roma-Musik über Steve Reich und Arvo Pärt bis zur Chanson-Tradition und den Beatles. Der Rapper und Saxophonvirtuose Soweto Kinch, der an diesem Abend als dritter Vokalist auf der Bühne steht, stellt, wie der Auftritt von Ruth Goller, eine Verbindung zur britischen Szene her, die das Südtirol Jazzfestival 2015 mit einem eigenen Schwerpunkt („UK Sounds“) präsentiert. Soweto Kinch wurde mit mehreren BBC Jazz Awards, dem Siegerpreis der International Sax Competition beim Montreux Jazz Festival und zwei Mobo-Awards ausgezeichnet, die in Großbritannien für „Black Music“ vergeben werden. Der Mann kombiniert Jazz und Hip-Hop – und setzt in diesem Konzert damit einen ganz besonderen Akzent.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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