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Weniger ist mehr

Der Unternehmerverband fordert die Anwendung des Verursacherprinzips bei den Abfallgebühren: Wer weniger produziert, zahlt weniger.

Die Stadtgemeinde Bozen hat eine Änderung der Abfallgebühren für das Jahr 2015 beschlossen. Dabei wurde der variable Satz, der von der effektiv produzierten Abfallmenge abhängt, in geringem Ausmaß erhöht.

„Es ist dies ein erster Schritt in die richtige Richtung, doch entspricht dies noch lange nicht einem echten Verursacherprinzip und einer transparenten Gebührenberechnung. Nur 11,5 Prozent der gesamten Abfallgebühren werden aufgrund eines variablen Satzes berechnet, während die verbleibenden 88,5 Prozent der von den Unternehmen getragenen Kosten nicht von der effektiv produzierten Abfallmenge abhängen“, hält Michele Libori (Bel GmbH), Vertreter des Bezirkes Bozen Stadt im Unternehmerverband Südtirol, fest.

Die praktische Umsetzung des Verursacherprinzips könnte dabei ganz einfach sein.

„Jedes Unternehmen besitzt bereits eine eigene Mülltonne, weshalb die produzierte Abfallmenge genau gewogen werden kann. Trotzdem richtet sich die Berechnung der Abfallgebühren nach wie vor nach der Betriebsfläche und nicht nach der effektiv anfallenden Müllmenge. Es ist absurd, dass damit gerade jene Unternehmen getroffen werden, die weniger Aufwand für das Abfallentsorgungsunternehmen SEAB verursachen. Wir fordern hingegen ein gerechteres und transparenteres System, das sich nicht nur auf die Fläche eines Unternehmens bezieht, sondern für die Tarifberechnung die effektiv produzierte Abfallmenge heranzieht“, meint Libori. Auch die Anwendung eines Mindesttarifs oder von Durchschnittswerten für Verbraucherkategorien, die in sich wesentliche Unterschiede aufweisen, widersprechen diesem Prinzip.

Die Anwendung des Verursacherprinzips würde nicht nur eine gerechtere Kostenverteilung bedeuten, sondern auch eine bessere Planung ermöglichen. Der Bezirksausschuss Bozen Stadt im Unternehmerverband Südtirol will weiterhin konstruktiv an Aussprachen mit Technikern und Politikern teilnehmen, um den Abfalldienst noch effizienter zu gestalten.

„Je deutlicher die Betriebskosten eingedämmt werden können, desto mehr können auch die Abfallgebühren zu Lasten der Familien und Unternehmen gesenkt werden. Wir sind davon überzeugt, dass es uns gemeinsam gelingt, vorteilhafte Lösungen für alle Beteiligten zu finden. Grundlegend ist dabei die Definition einer klaren Strategie in der Umweltpolitik, die jene belohnt, die am wenigsten Abfall produzieren“, schließt Michele Libori.

Der Bezirk Bozen im Unternehmerverband Südtirol zählt 150 Mitgliedsunternehmen mit über 11.000 Beschäftigten.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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