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„Habe dagegen gestimmt“

Theiner

Landesrat Richard Theiner hat aus Gründen des Landschaftsschutzes gegen das Campingplatzprojekt gestimmt. Doch er betont: „Das ursprüngliche Projekt wurde deutlich abgeändert.“

Am Kronplatz soll bald eine riesige Campingplatzanlage entstehen. Nachdem Expertengutachten negativ ausgefallen sind, hat die Landesregierung das Projekt in einigen Punkten abgeändert und anschließend genehmigt. Dieses Vorgehen stößt vielerorts auf heftige Kritik.

Landeshauptmann Arno Kompatscher wird vorgeworfen, seine im Wahlkampf getätigten Versprechen, gebrochen zu haben.

Denn damals hieß es von seiner Seite: „Wir werden uns in Zukunft an die Gutachten der Fachkommissionen halten.“ Doch genau das sei in diesem Fall eben nicht geschehen. Am Ende stellt sich die Frage, ob den Gutachten wirklich genügend Gehör geschenkt wurde, oder ob sie vom Ruf des Geldes übertönt wurden.

TAGESZEITUNG Online: Warum wurde trotz negativem Expertengutachten für das Projekt Campingplatz gestimmt?

Richard Theiner: Das Expertengutachten wurde durchaus berücksichtigt, sodass die Landesregierung das ursprüngliche Projekt in wesentlichen Punkten abgeändert hat. So wurde beispielsweise die Fläche von über 11 auf 7,6 Hektar verkleinert. Dabei wurden jene Gebiete ausgegrenzt, die als Trinkwasserschutzgebiet deklariert sind. Auch die Errichtung von 50 Chalets wurde abgeändert, sodass nun nur noch 30 geplant sind. Vor allem ist aber anzumerken, dass anhand eines UVP-Verfahrens, die von den Experten noch angekreideten Mängel, überprüft werden. Sollte man Verstöße bemerken, müsste das Projekt nochmals überdacht werden.

Also revidiert Landeshauptmann Kompatscher nicht seine Ankündigung, die Gutachten von Fachkommissionen zu respektieren?

Nein! Die gesamte Landesregierung kann in Bezug auf die Thematik ein ruhiges Gewissen haben. Wie schon gesagt, wurden die Gutachten berücksichtigt und das Projekt an vielen Punkten abgeändert. Gutachten werden von unserer Seite mit aller gebotenen Professionalität behandelt. Es kann aber nicht sein, dass wenn wir einmal ein Gutachten nicht in allen detaillierten Punkten genau umsetzen, sofort der Vorwurf laut wird, wir würden mit unserer Linie brechen.

Herrschte innerhalb der Partei Einstimmigkeit über den Antrag oder gab es auch Skepsis in Bezug auf die Thematik?

Ich selbst zum Beispiel habe gegen den Antrag gestimmt, auch wenn ich anerkenne, dass das Projekt deutlich verbessert wurde. Ich habe aus Prinzipien des Landschaftsschutzes dagegen gestimmt und hätte auch bei weiteren Reduzierungsmaßnahmen in Bezug auf das Campingplatzprojekt, meine Meinung nicht geändert. Nichtsdestotrotz muss ich betonen, dass das genehmigte Projekt, wirklich eine deutliche Verbesserung gegenüber der Ursprungsversion ist.

Der Umgang mit dieser Thematik von Seiten der Landesregierung stößt vielerorts auf Kritik, wie will man den Beschluss rechtfertigen?

Wie schon gesagt, wurde die Fachexpertise miteinbezogen und hat zu weitgehenden Änderungen in wesentlichen Punkten des Projektes geführt. Außerdem haben wir auch die Auflage mit dem UVP-Verfahren eingeschlossen, was zeigt, dass wir das Gutachten der Experten ernst nehmen.


Interview David Hofer

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